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Panorama

Ronaldo-Interview: Aussagen über Paris und Islam stellen sich als Ente heraus

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In einem Interview soll der dreimalige Weltfußballer Cristiano Ronaldo vor Islamophobie gewarnt haben. Die Quellenangaben darüber sind jedoch fragwürdig. In der Tat spricht Ronaldo in dem besagten Ausschnitt weder über Paris noch den Islam.

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Cristiano Ronaldo von Real Madrid.
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Der bei Real Madrid unter Vertrag stehende portugiesische Spitzenfußballer Cristiano Ronaldo macht derzeit seine eigenen Erfahrungen mit der Witzbolden zufolge dem Ex-US-Präsidenten Abraham Lincoln zugeschriebenen Äußerung, es wäre schwierig, bei Zitaten aus dem Internet deren Authentizität zu überprüfen.

Ronaldo soll sich der Fußball-Fachzeitschrift Le Competiteur zufolge in einem Fernsehinterview mit einem portugiesischen Sender gegen Islamophobie ausgesprochen haben. Ein Ausschnitt aus einem auf Portugiesisch geführten Interview wurde auf der türkischen Nachrichtenplattform Son Dakika mit türkischen Untertiteln versehen, zahlreiche türkische Nachrichtenportale haben die Darstellung der Plattform daraufhin übernommen.

Den Berichten zufolge habe es der dreimalige Weltfußballer des Jahres in dem Interview als verfehlt bezeichnet, den Terroranschlag auf die französische Satirezeitung Charlie Hebdo in Paris mit dem Islam in Zusammenhang zu bringen.

„Das ist nicht der Islam“, soll Ronaldo zudem dem Le Competiteur zufolge gesagt haben. „Das ist nicht, was man mir beigebracht hat. Gott hat nie dazu aufgerufen, diejenigen zu töten, die den Propheten beleidigen. Diese Leute repräsentieren niemanden, sie repräsentieren auch nicht die Muslime. Zumal sich unter den Opfern auch ein Polizeibeamter befand, der Muslim war. Ist es nicht die Schlimmste aller Sünden, seinen Bruder zu töten?“ Le Competiteur nannte jedoch ebenfalls keine greifbare Quelle und kein Datum der angeblichen Äußerung.

Es sei nicht richtig, den Anschlag auf die Zeitschrift oder Terrorismus generell einer Religion zuzuschreiben, soll Ronaldo Son Dakika zufolge geäußert haben, über den bereits mehrfach berichtet wurde, er sei auch selbst zum Islam konvertiert, was allerdings bis dato noch nicht durch den Fußballstar selbst bestätigt wurde. Cristiano Ronaldo hat sich jedoch tatsächlich bereits mehrfach öffentlich in sehr respektvoller Weise über den Islam geäußert.

Cumhuriyet hat ihren Bericht über Ronaldo-Äußerungen wieder entfernt

„Terroranschläge werden nicht ausschließlich durch Muslime begangen“, soll Ronaldo sich in dem von Son Dakika angesprochenen Interview geäußert haben, dessen exakte Quelle jedoch ebenfalls nicht genannt wurde. „ Alle zu bedauernden unmenschlichen Taten auf der Welt müssen gleich betrachtet werden und nicht voneinander getrennt. Religion und Kultur sind etwas Heiliges, das man nicht mit solchen grausamen Taten in Verbindung bringen oder sogar dafür verantwortlich machen darf.“

Cumhuriyet, die am Wochenende ebenfalls über die Aussagen berichtet hatte, erklärte gegenüber DTJ, dass es sich um eine falsche Übersetzung handele, die an die Nachrichtenagentur DHA weitergegeben und so verbreitet worden wäre.

Die Zeitung hätte die Meldung deswegen wieder aus dem Netz genommen.

In der Tat spricht Ronaldo in dem Ausschnitt weder über den Anschlag noch seinen Zusammenhang mit dem Islam oder den Muslimen. Er berichtet über seine Erfahrungen in England und Spanien und seine Motivation, warum er Englisch gelernt hat.