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Wirtschaft

Türkisches Militär: Bayraktar-Technologie sticht Anka-Drohne aus

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Während die Entwicklung der Anka-Drohne laut Regierungsauftrag stockt, hat die privat entwickelte Bayraktar-Technologie den Gefallen der Armee gefunden. (Foto: cihan)

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Die erfolgreiche Produktion eines heimischen unbemannten Flugkörpers (UAV) hat unwissentlich Verzögerungen in einem von der Regierung gesteuerten Entwicklungsprogramm für qualitativ bessere UAV, nämlich der Anka-Drohne, offengelegt.

Noch am 29. April hatte der damalige Premierminister Recep Tayyip Erdoğan in einer Rede vor dem Parlament in Bezug auf die Anka-Drohne davon gesprochen, dass die Türkei ein Level erreicht habe, auf dem es möglich wäre, unbemannte Flugkörper zu produzieren. Anka gehörte zu den Prestigeprojekten der türkischen Regierung.

Seit Beginn der 2000er haben türkische Ingenieure an Anka gebaut, ein verbindliches Fertigstellungsdatum gab es aber bis dato nicht. Offizielle der Tusaş Turkish Aerospace Industries (TAI) gehen von einer Fertigstellung in der Zeit zwischen 2016 und 2018 aus.

Anka, ein UAV des Typs MALE (mittlere Höhe, lange Ausdauer), sollte in der Lage sein, 24 Stunden lang in einer Höhe von etwa 3300 Metern zu fliegen. Erste Tests in diesem Zusammenhang sollen geglückt sein. Im Jahre 2013 hat Ankara bei TAI die Lieferung von zehn Anka-Drohnen in Auftrag gegeben.

Offizielle im Bereich der türkischen Landesverteidigung hingegen wollten vor der Fertigstellung noch einmal Satcom-Fähigkeiten und einen neuen, in der Türkei selbst hergestellten Motor für die Anka entwickeln lassen. Derzeit weiß in Ankara noch niemand, ob und wann diese Erweiterungen verfügbar sein werden.

Bayraktar bewährt sich in Testläufen

Nun, so gab ein hoher Beamter der Verteidigungsprokuratur bekannt, werde sich zum Ende dieses Jahres eine neue taktische Minidrohne namens Bayraktar dem Militärinventar der türkischen Streitkräfte hinzugesellen. Dies berichtete das Nachrichtenportal „Eurasia News“. Weitere sechs unbemannte Systeme sollen bis Juli 2015 ausgeliefert werden. Die Konzerne Kale und Baykar, die sich in Privatbesitz befinden, stellen in gemeinsamer Produktion die Bayraktar-Drohne her.

Seinen ersten vollautomatischen Testflug absolvierte das unbemannte Luftfahrzeug am 29. April. Mit einer erreichten Flughöhe von 5700 Metern flog das Objekt für drei Stunden auf dem Himmel über dem Militärflughafen Kesan im Nordwesten Anatoliens. Am 14. Juni erreichte Bayraktar eine Höhe von 8200 Metern und blieb sechseinhalb Stunden in der Luft. Bei einer konstanten Flughöhe von 5700 Metern erreicht die Drohne eine Flugdauer von 24,5 Stunden.

Laut Herstellerangaben ist Bayraktar eine fast ausschließlich aus türkischen Ressourcen, darunter Software und elektronischen Systemen, erbaute Drohne. Die Minidrohne ist zudem fähig, eine Nutzlast von bis zu 650 Kilogramm in der Luft zu transportieren.

Einsatz im Antiterrorkampf möglich

Kale und Baykar zufolge habe das Bayraktar-Programm dazu geführt, dass das Konsortium nun in der Lage sei, unterschiedliche kritische Systeme im Bereich der Drohnentechnologie herzustellen, darunter Flugkontrolle mit drei Backup-Systemen, inerte Navigation und GPS-Systeme, ein statisches Lenksystem, eine Leistungskontrolleinheit, eine auf Lithium basierende Smart-Batterie, Luftfahrtdatenaufzeichnungscomputer, ein Videolinksystem, eine Heckkamera, eine Bodenkontrollstation und darüber hinaus Kommando- und Kontrollsoftware.

Militärs, die mit Drohnensystemen vertraut sind, erklärten, dass das Bayraktar-System aufgrund seiner „hervorragenden Laufruhe“ ein bevorzugtes technisches Hilfsmittel bei militärischen Operationen in Südostanatolien werden dürfte. Bereits jetzt verwendet das Militär in Unruheregionen des Öfteren Drohnen.