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Politik

Putin: „Konstruktiver Dialog Chance für beide Völker und Länder“

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Russlands Präsident Vladimir Putin gratulierte dem türkischen Volk zum 90. Jahrestag der Republiksgründung. Ungeachtet bestehender Differenzen in der Syrienpolitik bemüht der Kreml sich um gute Beziehungen zur islamischen Welt. (Foto: cihan)

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Der russische Präsident Vladimir Putin hat in Telegrammen an den türkischen Präsidenten Abdullah Gül und an Premierminister Recep Tayyip Erdoğan seine Glückwünsche anlässlich der Feierlichkeiten zum 90. Jahrestag der Gründung der türkischen Republik zum Ausdruck gebracht.

Der russische Staatschef würdigte darin den Erfolg der Türkei in ihrer wirtschaftlichen, sozialen, wissenschaftlichen, technologischen und kulturellen Entwicklung sowie der Stärkung der Position des Landes auf der Weltbühne.

Putin betonte den freundlichen, partnerschaftlichen Charakter der Beziehungen zwischen Russland und der Türkei und unterstrich die Bedeutsamkeit des Ausbaus eines konstruktiven politischen Dialogs, der Umsetzung gemeinsamer Großprojekte in Handel, Energie und Infrastruktur sowie die Zusammenarbeit in unterschiedlichen multilateralen Bereichen.

Der russische Präsident äußerte auch Vertrauen in die weitere Entwicklung der für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit und partnerschaftlichen Kooperation in Fragen der regionalen und globalen Agenda für die Völker beider Länder, im Einklang mit der Stärkung der internationalen Stabilität und Sicherheit.

Massenmedien sollen traditionelle islamische Werte aktiver positionieren

Ungeachtet bestehender Differenzen mit Ländern der islamischen Welt in der Syrienpolitik hat der russische Präsident während der letzten Monate zahlreiche Gelegenheiten genutzt, um zum einen die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Staaten der islamischen Welt zu verbessern, zum anderen der muslimischen Community im eigenen Land den Rücken zu stärken.

So würdigte Putin im Rahmen einer Festsitzung anlässlich des 225. Gründungstags der Zentralen geistlichen Verwaltung der Muslime in Russland vor zwei Wochen in der Stadt Ufa (Teilrepublik Baschkortostan) die Rolle des Islam bei der Entwicklung der Gesellschaft in Russland.

„Priorität in der Tätigkeit moslemischer Organisationen soll kein Streit über die Hoheit, sondern die Herbeiführung des positiven Bildes des traditionellen Islam als einer wichtigen geistigen Komponente der allrussischen Identität sein“, betonte der russische Präsident bei dieser Gelegenheit. „Das wäre für die Erziehung der Jugendlichen, darunter der moslemischen, von großer Bedeutung. Leider sind junge Moslems seit langem zum wichtigsten Auditorium für unsere Gegner geworden.“ In diesem Zusammenhang rief Putin Massenmedien auf, traditionelle islamische Werte aktiver zu positionieren.

Glückwünsche auch aus Washington

Auch aus den USA kamen Glückwünsche, und zwar aus dem State Department. Im Auftrag des US-Präsidenten Barack Obama und im Namen des amerikanischen Volkes beglückwünschte Außenminister John Kerry die Türkei zum 90. Jahrestag der Republiksgründung und würdigte die lange Geschichte der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen den Nationen, die auf gemeinsamen Interessen und Werten aufgebaut sei. Als NATO-Partner habe man über mehr als 60 Jahre für Frieden und Wohlstand in der Welt gewirkt, heute müssen beide eng zusammenarbeiten, um eine große Bandbreite an weltweiten Herausforderungen zu bewältigen, beispielsweise die Syrienfrage, den Terrorismus und die wirtschaftliche Zusammenarbeit.

In den ersten 100 Tagen im Amt hatte John Kerry drei Mal die Türkei besucht. Er habe die Gastfreundschaft vieler Freunde in Ankara genossen und an der Anitkabir-Gedenkstätte einen Kranz zu Ehren von Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk niedergelegt. Im Mai war John Kerry mit seinem Amtskollegen Ahmet Davutoğlu zusammengetroffen, während Premierminister Erdoğan von Präsident Obama im Weißen Haus empfangen wurde.

Kerry wies auch auf die vielen studentischen Austauschprogramme und die Geschäftsbeziehungen zwischen der Türkei und den USA hin. Es studierten mehr Studenten aus der Türkei an amerikanischen Colleges und Universitäten als aus jedem anderen Land Europas, so Kerry.