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Wirtschaft

Russland verdient mit Waffen mehr als Europas größte Bank

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Für die Deutschen sind es die Autos, für die Russen sind es ihre Waffen. Russische Waffensysteme erfreuen sich weltweit einer großen Beliebtheit. Die Nachfrage wird vor allem aus Asien und Afrika beflügelt. (Foto: cihan)

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Russland verdient mit Waffen mehr als Europas größte Bank
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Russland hat seine Waffenexporte 2012 um 12 Prozent gesteigert. Mit einem Anteil von 24 Prozent am weltweiten Waffenexport ist Russland der zweitgrößte Waffenhändler der Welt. Neben dem Export von fossilen Ressourcen ist der Waffenexport das Aushängeschild des riesigen Landes.

Stolz präsentierte Präsident Wladimir Putin diese Fakten in dieser Woche. In seiner Rede vor der Kommission für Russlands militärtechnische Zusammenarbeit mit dem Ausland sagte er, dass der Wert der Exporte mittlerweile über 15,2 Milliarden Dollar beträgt. Damit verdient alleine die Rüstungssparte Russlands mehr als Europas größte Bank. Zum Vergleich: Die HSBC erwirtschaftete 2012 mit seinen knapp 300 000 Mitarbeitern 15 Mrd. Dollar.

„Russland gehört weltweit zu den unanfechtbaren Anführern im weltweiten Waffenhandel. Die einzige Nation, die mit uns vergleichbar ist, sind die USA. Ein Viertel des Handels mit Waffen wird von russischen Unternehmen abgewickelt“, führte Putin aus. Die ehemalige Sowjetunion exportiert Waffen in über 66 Länder, vor allem nach Afrika und Asien. Des Weiteren besitzt sie mit 85 Ländern militärtechnische Abkommen. Ein Rekord, der zu denken gibt.

Alle reden vom Frieden, aber rüsten gleichzeitig auf

Seit 2003 hat Moskau seine Exporte mehr als verdreifacht. Vor dem Hintergrund, dass die UN-Vollversammlung am Dienstag das erste internationale Waffenhandelsabkommen abgeschlossen hat, bleibt eine Mäßigung der zunehmenden Militarisierung in der Welt allenfalls in weiter Ferne. Zwar spricht Bundesaußenminister Westerwelle von „einem Meilenstein im Bemühen um Rüstungskontrolle“. Die tatsächliche Wirkung des Abkommens ist jedoch ungewiss.

Insgesamt stimmten 154 Mitgliedstaaten in New York für den Kontrollvertrag, der weltweite Standards für Geschäfte mit konventionellen Waffen schaffen soll. Die Wirksamkeit hängt aber vom Grad der Ratifizierung des Abkommens ab. Mindestens 50 Staaten müssen ratifizieren, damit das Abkommen in Kraft treten kann. Dieser Prozess könnte mehrere Jahre dauern. Die völkerrechtlichen Bestimmungen würden nur für diejenigen Staaten gelten, die das Abkommen auch ratifiziert haben. Russland, Indien und auch Nordkorea haben allerdings offen gelassen, ob sie das Waffenhandelsabkommen am Ende mittragen werden.