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Schalke verurteilt Polizeieinsatz, Polizei rechtfertigt sich

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Schalke 04 hat den Polizeieinsatz beim Spiel gegen Saloniki harsch kritisiert. Die Polizei hingegen ist sich keiner Schuld bewusst. Ein Eingreifen sei nötig gewesen, um „Leib und Leben zahlreicher Zuschauer“ zu schützen. (Foto: dpa)

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Polizisten schlagen beim Spiel gegen Saloniki auf Schalke-Fans ein. Der Verein kritisierte den unverhältnismäßigen Einsatz der Beamten.
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Nach den Ausschreitungen während des Playoff-Hinspiels gegen PAOK Saloniki hat Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 den Polizeieinsatz als „unverhältnismäßig“ kritisiert. Nachdem Schalke-Fans am Mittwochabend in der Nordkurve ein Banner befreundeter Ultras des mazedonischen Clubs Vardar Skopje präsentierten, hätten sich die griechischen Anhänger provoziert gefühlt und mit einem Angriff gedroht, teilte der Verein am Donnerstag auf der Vereins-Homepage mit.

Für die Polizei habe dieses Banner den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt, so der Revierclub. Die Polizei versuchte mit Pfefferspray und Gummiknüppeln eine Eskalation zu verhindern. Die Partie endete 1:1. Das Playoff-Rückspiel zum Erreichen der Gruppenphase der Champions League findet am kommenden Dienstag in Saloniki statt.

„Dieser Einsatz war völlig unverhältnismäßig. Wir können dies absolut nicht gutheißen und bringen dafür nicht das geringste Verständnis auf“, kommentierte Schalkes Geschäftsführer Peter Peters die unschönen TV-Bilder. „Wir sehen daher dringend Gesprächsbedarf. Dieser Vorfall muss unbedingt aufgearbeitet werden.“ Im Block der Gäste-Fans seien zuvor Böller und Pyrotechnik gezündet wurden, so die Darstellung der Schalker.

Bereits bei der Anreise der PAOK-Fans hatte die Polizei eingreifen müssen. 150 Fans seien nach ihrer Ankunft am Gelsenkirchener Hauptbahnhof auf Pyrotechnik untersucht worden, erklärte die Polizeidirektion Sankt Augustin am Donnerstag. Bei den Maßnahmen seien bei zwei griechischen Staatsangehörigen mehrere Polenböller und Signalfackeln sichergestellt worden. Beide Personen wurden in Gewahrsam genommen. Andere Fans hätten pyrotechnische Gegenstände im Bahnhof entsorgt.

Polizei sieht sich im Recht

Die Polizei in Gelsenkirchen hat den harten Einsatz der Beamten hingegen gerechtfertigt. „Zur Sicherung des polizeilichen Einsatzes und insbesondere zum Schutz der eingesetzten Kräfte war ein massiver Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock notwendig“, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Nach Aussage eines der griechischen Polizeibeamten im Stadion handelte es sich bei dem Inhalt des Banners um volksverhetzende Tatbestände. Die mehr als 2000 griechischen Fans hätten mit Blockstürmen, Spielfeldsturm und Spielabbruch gedroht, falls das Banner nicht entfernt werde, erklärte die Polizei in einer Mitteilung. „In einem solchen Fall wäre Leib und Leben zahlreicher, auch unbeteiligter Zuschauer gefährdet worden.“

Laut Polizeiangaben mussten nach der Aktion wegen des Pfeffersprays 30 Personen vom Sanitätsdienst mit Augenspülungen versorgt werden. Mehrere Tatverdächtige seien durch die Polizei zwischenzeitlich identifiziert worden. Eine Auswertung der vorhandenen Videoaufnahmen erfolge noch. (dpa/dtj)