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Schiedsrichter sieht rot: Anatolische Vereine haben die Nase voll, Trabzonspor gibt sich kämpferisch

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Nicht nur die Türkei spricht über die Partie Galatasaray-Trabzonspor. Mehr als der Sport steht aber der Schiedsrichter im Mittelpunkt. Es könnte sein letztes Spiel gewesen sein.

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Salih Dursun (re.) zeigt dem Schiedsrichter im Spiel Galatasaray gegen Trabzonspor die rote Karte.
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Nach dem kuriosen Vorfall in der türkischen Süper-Lig nimmt Trabzonspor seinen Profi Salih Dursun in Schutz und fühlt sich ungerecht behandelt. „Die schwarze Nacht des türkischen Fußballs“, schrieb der Club in der Nacht zum Montag auf seinem Twitter-Profil als Reaktion auf vier Roten Karten bei der 1:2-Niederlage bei Galatasaray Istanbul.

Die eigentümliche Szene wurde nach der turbulenten Partie heiß in den sozialen Netzwerken diskutiert. Selbst Medien in den USA und China berichteten über die Vorkommnisse. Nachdem Schiedsrichter Deniz Bitnel in einem Gerangel die Rote Karte für Luis Cavanda zückte, riss sie Dursun an sich – dann streckte er sie hoch und deutete Richtung Kabinen. Der Unparteiische, der bereits vorher den Zorn einiger Trabzon-Akteure auf sich gezogen hatte, verstand keinen Spaß, schnappte sich die Karte und verwies den Abwehrspieler des Feldes. Es war bereits der vierte Platzverweis für Trabzonspor, damit musste das Team die Partie mit nur noch sechs Feldspielern beenden.

Galatasaray konnte den fälligen Foulelfmeter in der 89. Minute zum Siegtreffer verwandeln. Die Mannschaft des deutschen Nationalspielers Lukas Podolski, der vorher zum 1:1 getroffen hatte, verbesserte sich damit auf Tabellenplatz drei. Trabzonspor ist Neunter.

Spekulationen über Spielwiederholung und Aus für Bitnel

Ob das Ergebnis „rechtskräftig“ ist, scheint nicht ganz sicher. Denn ein ehemaliger Schiedsrichter behauptet, dass der Referee der Partie einen Formfehler begangen habe, indem er erstens nur eine Minute Nachspielzeit anzeigen zuließ, obwohl es in der zweiten Halbzeit zwei Tore, vier Platzverweise und fünf Spielerwechsel gegeben hatte, und anschließend in der 27. Sekunde der Nachspielzeit das Spiel abpfiff. Trabzon hatte nach dem 1:2 das Fußballspielen eingestellt. Das Schiedsrichterkomitee des türkischen Fußballverbandes hat für 16 Uhr Ortszeit eine Sondersitzung einberufen, es wird mit Spannung erwartet, welche Entscheidungen getroffen werden.

Unabhängig davon droht dem Schiedsrichter Deniz Bitnel zivilgerichtlicher Ärger. Ein Trabzonspor-Fanklub stellte gegen den Spielleiter Strafanzeige. Man werde angesichts des „Fußballterrors“ nicht schweigen und alle Mittel in Erwägung ziehen, hieß es in der Erklärung. „Salih Dursun hat heute dem türkischen Fußball die Rote Karte gezeigt“, sagte Trabzons Vereinspräsident Muharrem Usta.

Und auch ein Fanklub von Kayserispor, des Ex-Vereins von Salih Dursun, meldete sich zu Wort. In einem Tweet wurde die Gründung einer „anatolischen Liga“ gefordert. „Wir zeigen uns solidarisch mit Trabzon. Die großen Istanbuler Vereine sollen unter sich spielen. Wir rufen alle anatolischen Vereine dazu auf, sich uns anzuschließen“, erklärte der Fanklub Kapalı Kale.