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Schwerer Busunfall in Ankara erreicht Parlament

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Zwei Oppositionsparteien fordern eine umfangreiche Aufklärung des Busunfalls in Ankara, bei dem 12 Menschen ums Leben kamen. Eine entsprechende Anfrage wurde im Parlament eingereicht.

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Nach dem Busunfall in der türkischen Hauptstadt Ankara, bei dem 12 Menschen ums Leben kamen und weitere 13 verletzt wurden, fordern die Oppositionsparteien CHP und MHP umfangreiche Untersuchungen der Linienbusse in Ankara. Der Busfahrer Erol A. hatte laut eigener Aussage die Kontrolle über das Fahrzeug verloren. Auch von einem Bremsversagen war die Rede.

Eine entsprechende Anfrage wurde bereits vergangene Woche von Aylin Nazlıaka (Foto), CHP-Abgeordnete aus Ankara, im türkischen Parlament gestellt. Demnach soll untersucht werden, wie viele schwere Unfälle von Linienbussen verursacht wurden, ob sie regelmäßig gewartet werden und wie es um den Belastungsstand der Busfahrer steht. Zudem steht der Vorwurf im Raum, dass in den vergangenen Jahren schwere Busunfälle immer von demselben Busmodell verursacht worden wären.

In einer schriftlichen Erklärung teilte Nazlıaka mit, dass sich seit dem vergangenen Jahr bereits mehrere vergleichbare Unfälle in Ankara zugetragen hätten. So waren zuletzt im Juni drei Menschen gestorben und weitere 26 verletzt worden, als der Fahrer eines Linienbusses in Ankara-Gölbaşı die Kontrolle über das Fahrzeug verlor und in einen Abgrund stürzte. Auch damals wurden ähnliche Vorwürfe laut.

„Bei der Eignungsprüfung wird auf die Parteizugehörigkeit geschaut“

Bei der Einstellung der Busfahrer gebe es seitens der Stadtverwaltung keine hinreichende Eignungsprüfung. AKP-Mitglieder würden bevorzugt behandelt werden. Die Oppositionsparteien riefen die Stadtverwaltung Ankaras dazu auf, Stellung zu nehmen. Außerdem wurden die Arbeitsbedingungen und die schlechte Bezahlung der Busfahrer kritisiert, die etwa 1850 TL (umgerechnet 570 Euro) verdienten. Viele Busfahrer müssten aufgrund der niedrigen Bezahlung einer weiteren Anstellung nachgehen, um ihre Familien ernähren zu können.

Nazlıaka zufolge seien die Busse, die in schwere Unfälle verwickelt seien, von demselben Hersteller und wiesen ähnliche Unfallmuster auf. Es käme kurz vor den Unfällen zu abrupten und unkontrollierten Beschleunigungen. In Ankara kämen rund 60 Busse dieses Modells zum Einsatz. Die Abgeordnete fordert, dass diese Busse umgehend einer eingehenden Wartung unterzogen werden sollten. Außerdem solle die Stadtverwaltung eine umfangreiche Untersuchung bezüglich ihrer Unfallstatistik und die darin verwickelten Busse abhalten.