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Panorama

Shitstorm gegen „türkischen“ Kaffee in Israel

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Die angespannten Beziehungen zwischen Israel und der Türkei haben nun zur Forderung an eine Nahrungsmittelkette geführt, „türkischen“ Kaffee umzubenennen. (Foto: reuters)

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Die angespannten Beziehungen zwischen Israel und der Türkei haben nun zur Forderung an eine Nahrungsmittelkette geführt, „türkischen“ Kaffee umzubenennen.
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Das bekannte israelische Nahrungsmittelunternehmen Strauss wird mittels eines Shitstorms auf der Facebook-Seite für sein Produkt „Elite Turkish Coffee“ bedrängt, dessen Namen zu ändern. Die Urheber der Aktion vertreten die Auffassung, das Produkt solle nicht unter einer Bezeichnung in Israel verkauft werden, die auf die Türkei verweist.

Einem Bericht des israelischen Senders Channel 2 zufolge verlangt man, die Bezeichnung „türkisch“ aus dem Namen des Produkts zu streichen.

Die Kampagne läuft parallel zu den sich wieder verschlechternden politischen Beziehungen zwischen der Türkei und Israel. Facebook-Nutzer nehmen jedoch nicht nur darauf Bezug, sondern auch auf die Tatsache, dass die Bohnen für den Kaffee nicht aus der Türkei stammen.

Das Unternehmen selbst erklärte, das Wort „türkisch“ verweise auf die Art und Weise, in welcher die Bohnen gemahlen werden. Diese selbst würden aus Äthiopien, Kolumbien und dem Vietnam stammen. Die Strauss-Gruppe ist mit ihrem Produkt unter diesem Namen bereits seit 1963 auf dem Markt.

Die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei kühlten erstmals im Mai 2010 nach der Erstürmung der von der „Vereinigung für humanitäre Hilfe“ (İHH) organisierten Flottille „Mavi Marmara“ vor Gaza durch israelische Sicherheitskräfte ab, bei der zehn türkische Staatsangehörige getötet wurden.

Bereits damals boykottierten zahlreiche israelische Caféterias den Ausschank türkischen Kaffees, eine Praxis, die man auch aus Griechenland seit der Zypernkrise kennt. Die scharfe Kritik aus der türkischen Regierung an der jüngsten israelischen Offensive im Gazastreifen hat die im Frühjahr 2013 nach der Entschuldigung Jerusalems für die Toten auf der Flottilla kurzfristig verbesserten Beziehungen zwischen beiden Ländern wieder aufs Neue erheblich belastet.