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Politik

„Sind hochwillkommen“: Deutschland verstärkt Schutz seiner Soldaten in der Türkei

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Nach der Aufkündigung des Friedensprozesses grassiert in der Türkei die Furcht vor Anschlägen. Hinzu kommt die Bedrohung durch den IS. Für die 260 Bundeswehrsoldaten nahe der Grenze zu Syrien gelten verschärfte Schutzvorkehrungen. (Foto: dpa)

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Angesichts der jüngsten Gewalteskalation in der Türkei verstärkt Deutschland den Schutz für seine dort stationierten Bundeswehrkräfte. Das Bundesverteidigungsministerium teilte mit, dass die Sicherheitsmaßnahmen für die 260 Soldaten erhöht worden seien, die nahe der Grenze zu Syrien über das Raketenabwehrsystem „Patriot“ wachen. Nach Einschätzung des Kommandeurs, Oberst Michael Hogrebe, besteht aktuell aber keine konkrete Bedrohung.

In Abstimmung mit dem türkischen Kommandeur der Kaserne, in der die Deutschen stationiert sind, habe die Bundeswehr Vorsichtsmaßnahmen ergriffen „für den unwahrscheinlichen Fall, dass …“, sagte Hogrebe der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf einen möglichen Anschlag. Die türkischen Streitkräfte hätten nach nach dem Sprengstoffanschlag der Terrormiliz IS in Suruç – etwa 160 Kilometer Luftlinie vom Bundeswehrstandort entfernt – und einem Grenz-Zwischenfall in etwa 120 Kilometer Entfernung ohnehin ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

„Wir sind in der Bevölkerung hochwillkommen“, sagte Hogrebe in einem Telefoninterview vom Standort in der Stadt Kahramanmaraş rund 100 Kilometer nördlich der syrischen Grenze. „Gleichwohl, die berühmte hundertprozentige Sicherheit, die man gern immer hätte, gibt es nun mal leider nicht.“

„Anders als in der jüngeren Vergangenheit werden wir jetzt erstmal auf absehbare Zeit nur noch zu dienstlichen Zwecken die Kaserne verlassen – wenn, dann in Zivil“, sagte Hogrebe weiter. Auch Fahrten seien vorerst beschränkt worden.

Das Auswärtige Amt verschärfte seine Reise- und Sicherheitshinweise für die Türkei. „Bei Reisen über Land wird zu besonderer Umsicht und Vorsicht geraten. Darüber hinaus gibt es Hinweise auf mögliche Anschläge auf die U-Bahn und Bushaltestellen in Istanbul“, hieß es am Mittwoch auf der AA-Internetseite. (dtj/dpa)