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Panorama

Soma-Prozess: Härtere Haftstrafen beim zweiten Anlauf

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Mehr als sieben Jahre nach dem schweren Grubenunglück im westtürkischen Soma mit Hunderten Toten hat ein Gericht erneut Urteile gegen Angeklagte gesprochen.

Ein Vorstandsvorsitzender der Mine sei zu 20 Jahren, zwei Ingenieure zu 12 Jahren und 6 Monaten Haft verurteilt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Demirören Haber Ajansı am Mittwoch. Sie seien unter anderem wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung verurteilt worden. Ein Vorstandsvorsitzender wurde freigesprochen. Angehörige kritisierten, die Entscheidung sei eine „Belohnung“ statt einer „Strafe“, wie das Online-Portal „Gazete Duvar“ berichtete. Die Opferanwälte kündigten demnach an, in Berufung zu gehen.

Beim Unglück im Mai 2014 in dem Braunkohlebergwerk starben 301 Menschen. Die Ursache ist bis heute nicht vollständig geklärt. Die meisten der Opfer erstickten, unter anderem weil es laut Medienberichten an Entlüftungsanlagen und Schutzräumen fehlte. Hunderte Grubenarbeiter wurden verletzt. Es war das schwerste Grubenunglück in der Geschichte der Türkei.

Zweiter Prozess

Ein Istanbuler Gericht hatte Urteile aus einem ersten Prozess, der bis 2018 lief, aufgehoben und eine Neuverhandlung angeordnet. Der nun beendete Prozess begann im April. Der ursprüngliche Prozess hatte mit der Verurteilung von 14 der damals 51 Angeklagten zu mehrjährigen Haftstrafen geendet.

Die Entscheidung des Gerichts war jedoch heftig kritisiert worden – unter anderem, weil das Strafmaß zwischen 6 und 22 Jahren Haft deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Der nun verurteilte Vorstandsvorsitzende war auch im ersten Prozess zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt, aber 2019 freigelassen worden.

dpa/dtj

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