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Sorge um Assads Massenvernichtungswaffen

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Syrien soll über das größte Chemiewaffenarsenal im Nahen Osten verfügen und auch biologische Kampfstoffe besitzen (Foto:Zaman)

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Sorge um Assads Massenvernichtungswaffen
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Berlin (dpa) –  Damaskus hat mehrfach den Besitz von Chemiewaffen eingeräumt, allerdings ohne Einzelheiten zu nennen. 2004 sagte Präsident Baschar al-Assad in einem Interview: «Es ist für uns ganz selbstverständlich, nach Mitteln für unsere Verteidigung zu suchen. Es ist nicht schwierig, diese Waffen überall auf der Welt und zu jeder Zeit zu bekommen.»

Der US-Geheimdienst CIA schätzt, dass das Regime in Damaskus über mehrere hundert Liter chemischer Kampfstoffe verfügt, unter anderem über Senfgas, Tabun und das Nervengas Sarin. Die USA haben den Verdacht, dass Syrien für die Produktion technische Hilfe aus dem Iran erhält. In den vergangenen Jahren hat Syrien aus dem Iran mehrere hundert Kilogramm Chemikalien bekommen, die als Grundstoffe für die Herstellung von Senfgas und Sarin gelten.

Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums hat Syrien mehrfach Chemiewaffen getestet. Unter anderem hätten Flugzeugen des Typs MiG-23 mit chemischen Kampfstoffen bestückte Bomben abgeworfen. Auch die bis zu 48 syrischen Raketen des Typs Scud-B sollen für den Transport chemischer Kampfstoffe ausgerüstet sein. Mit einer Reichweite von mehr als 300 Kilometern könnten sie jede Region Israels treffen, auch das Nato-Land Türkei oder den EU-Staat Zypern.

Das Zentrum für Strategische und Internationale Studien (Center For Strategic and International Studies, CSIS) in Washington geht davon aus, dass Syrien seit Jahren auch biologische Waffen entwickelt. Unklar ist aber, ob diese bereits einsatzbereit sind. Mit biologischen Kampfstoffen könnte Assads Militär Artilleriegranaten oder unbemannte Drohnen ausstatten.

Außerdem soll Syrien nach US-Recherchen seit Jahren Interesse an Atomwaffen haben und Partner im Iran und Nordkorea suchen. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat offenbar bereits 2008 Hinweise auf ein heimliches syrisches Atomprogramm gefunden. Inspekteure hatten ein Gelände in der syrischen Wüste untersucht, das 2007 von Israel bombardiert worden war. In einem IAEA-Bericht heißt es, Satellitenbilder vor und nach der Bombardierung ließen Rückschlüsse auf einen Reaktor zu. Beim Bau des Komplexes sollen nordkoreanische Spezialisten geholfen haben.