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Soziologin El-Menouar kritisiert deutsche Islamdebatte als paradox

  • Oktober 18, 2017
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Soziologin El-Menouar kritisiert deutsche Islamdebatte als paradox

Die Debatte um den Islam trägt nach Einschätzung der Soziologin und Islamwissenschaftlerin Yasemin El-Menouar paradoxe Züge. „Trotz der positiven Integrationsbilanz halten sich Vorbehalte gegenüber Muslimen hartnäckig“, schreibt sie in einem Gastbeitrag für die „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“. Je mehr Muslime sich aktiv in die Gesellschaft einbrächten, desto stärker werde ihr Glaube sichtbar. Zudem sei vielen Muslimen der Glaube wichtiger als Angehörigen anderer Religionsgruppen. Dies sorge bisweilen für Irritation und Unbehagen.

Muslime müssten kritische Fragen aushalten und sich mit problematischen Aspekten ihrer Tradition auseinandersetzen, betonte El-Menouar, die den „Religionsmonitor“ der Bertelsmann Stiftung verantwortet. „Derzeit werden Fragen um die zunehmende religiöse Vielfalt aber vor allem genutzt, um gegen Muslime mobil zu machen.“

Politik, Zivilgesellschaft und Religionsgemeinschaften können Begegnungen selbst ermöglichen

Stattdessen wäre aus ihrer Sicht mehr Austausch geboten. Politik, Zivilgesellschaft und die Religionsgemeinschaften selbst könnten Begegnungen ermöglichen. Ideal wäre es, so die Expertin, wenn sie sich „von ganz allein im Alltag ergeben. Das gelingt besser mit einer Stadtplanungs- und Wohnungsbaupolitik, die die Entstehung von Armenvierteln vermeidet, und mit Schulen, die Kinder jedweder Herkunft gemeinsam besuchen.“

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KNA/dtj
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