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Wirtschaft

Stetig steigende Frauenerwerbsquote in Deutschland

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In der Zeit von 1995 bis 2013 ist die Anzahl der erwerbstätigen Frauen um zehn Prozent auf zuletzt 19,7 Millionen gestiegen. Der Zuwachs geht durch alle Altersschichten und Qualifikationsgruppen. Bei den Männern hingegen liegt nach einer krisenhaften Entwicklung in den Jahren 1998 bis 2004 die Zahl der Erwerbstätigen lediglich um 500 000 höher als 18 Jahre zuvor. (Foto:dpa)

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Die Erwerbsquote von Frauen in der Bundesrepublik Deutschland steigt ungleich stärker an als jene der Männer. Während der Prozentsatz bei Männern seit 1995 lediglich um einen Punkt gestiegen ist, legte die Anzahl der erwerbstätigen Frauen einer Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) um zehn Prozent zu. Diese Entwicklung unterstreicht die immer größere Bedeutung von Frauen auf dem deutschen Arbeitsmarkt.

Im Jahr 2013 waren den Ergebnissen der Erhebung zufolge 46 Prozent aller Erwerbstätigen im Land weiblich. Dabei war der Anteil der Frauen am Arbeitsvolumen insgesamt bei 40 Prozent, da unter weiblichen Beschäftigten der Anteil der in Teilzeit Arbeitenden wesentlich höher ist – konkret beziffert sind fast 50% aller erwerbstätigen Frauen teilzeitbeschäftigt, aber nur jeder neunte Mann.

Ein weiterer Trend: Die Zunahme der Erwerbstätigkeit von Frauen vollzieht sich in allen Altersstufen und unter Beschäftigten jedweder Qualifikation, während sich der Zuwachs bei den Männern vor allem auf die Gruppe der über 55-Jährigen konzentriert.

Frauenerwerbsquote federt Folgen der demografischen Entwicklung ab

Ohne die steigende Erwerbsbeteiligung wäre die Situation auf dem Arbeitsmarkt auf Grund der demografischen Entwicklung noch wesentlich prekärer, äußert DIW-Arbeitsmarktexperte Karl Brenke.

Gründe für die Entwicklung sind, so das DIW, unter anderem die zunehmend bessere und zu den Männern aufschließende Qualifikation der Frauen, ihre vermehrte Bereitschaft zur Teilnahme am Arbeitsleben und Veränderungen der Wirtschaftsstruktur.

In vielen Fällen machen finanzielle Erwägungen eine Erwerbstätigkeit beider Partner erforderlich, zumal auch rentenrechtlich durch die nachteiligere Gesetzgebung zur Witwenrente nicht berufstätige Frauen benachteiligt sind. Aber auch die zunehmend bessere Qualifikation von Frauen und deren Drang, diese auch ins Wirtschaftsleben einzubringen, tragen dazu bei, dass mehr von ihnen am Ende auch tatsächlich den Weg auf den Arbeitsmarkt finden.

Mehr Jobs im Dienstleistungssektor

Aber auch die Veränderungen hinsichtlich des Jobangebotes als solchem tragen dazu bei, dass die Anzahl berufstätiger Frauen in ungleich höherem Maße im Steigen begriffen ist. Bildeten früher die traditionell von Männern besetzten Industriearbeitsplätze den Löwenanteil innerhalb der Arbeitswelt, entstehen heute vor allem in Bereichen neue Jobs, in denen überdurchschnittlich Frauen tätig sind, so etwa das Gesundheits- und Sozialwesen sowie Bereiche wie Erziehung und Unterricht.

Auch in absoluten Zahlen betrachtet sieht der Zuwachs der Anzahl jener Frauen, die entweder schon einen Arbeitsplatz haben oder nach einem suchen, beachtlich aus: Er stieg von 16,7 Millionen im Jahr 1995 auf 19,7 Millionen im Jahr 2013.

Bei den Männern hingegen fiel die Erwerbsquote in den Krisenjahren zwischen 1998 und 2004 deutlich ab, ehe sie sich erholen konnte und insgesamt vom Anfang bis zum Ende des Untersuchungszeitraumes von 22,4 auf 22,9 Millionen anstieg.

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