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Politik

Südosttürkei: Menschen flüchten aus den Städten, Tote und Gewalt auf den Straßen

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In den kurdischen Gebieten der Türkei spitzt sich die Situation dramatisch zu: Bei Kämpfen gibt es Tote, die Armee verhängt ab heute Abend Ausgangssperren in mehreren Städten, die Menschen flüchten vor der erwarteten Gewalt.

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Bei Protesten im südosttürkischen Diyarbakır sind zwei Menschen erschossen worden. Die Situation sei eskaliert, als die Polizei einen geplanten Protest gegen eine Ausgangssperre verhindert habe, berichtete die Nachrichtenagentur DHA am Montag. Die Polizei in Diyarbakır bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass sie zwei Menschen getötet habe. Sie seien bewaffnet gewesen. Wie auf DHA-Bildern zu sehen war, setzten Sicherheitskräfte Tränengas und Wasserwerfer gegen Demonstranten ein. Jugendliche errichteten Barrikaden und warfen Steine.

Die Behörden hatten im Viertel Sur in Diyarbakır vor mehr als einer Woche eine Ausgangssperre verhängt. Dort liefern sich die Jugendorganisation der PKK (YDG-H) und Sicherheitskräfte Gefechte. Nach Angaben von Anwohnern gibt es keinen Strom und die Lebensmittel werden knapp.

In den südosttürkischen Orten Nusaybin, Cizre und Silopi seien ebenfalls Ausgangssperren verhängt worden, berichtete die Nachrichtenagentur DHA. Ab heute Abend 23 Uhr treten sie in Kraft. Die Bevölkerung beginnt, sich auf die Ausgangssperren vorzubereiten, aus Cizre und Silopi gibt es Berichte von umfassenden Evakuierungen der Anwohner. Viele versuchen mitzunehmen, was sie an Wertsachen tragen können, und verlassen ihre Städte, um in der Zeit der erwarteten Kämpfe im Umland, möglichst bei Freunden oder Verwandten unterzukommen. Diejenigen, die keine Möglichkeit haben, die Städte zu verlassen, bunkern Nahrungsmittel und Gebrauchsgüter, um möglichst gut auf die folgenden Tage vorbereitet zu sein. Es gibt Berichte von Hamsterkäufen und Engpässen in Supermärkten.

Im Juli scheiterte ein Waffenstillstand zwischen PKK und der türkischen Regierung. Seitdem eskaliert der Konflikt und forderte bereits Hunderte Todesopfer in der Türkei. (dpa/dtj)