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Im Fatih-Terim-Stadion: Galatasaray kassiert zweite 0:4-Pleite in Folge

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Es ist wie die Ironie des Schicksals: Nach dem Heimdebakel in der Champions League gegen Borussia Dortmund hat Galatasaray Istanbul nun auch in der Liga mit dem gleichen Ergebnis verloren – gegen Aufsteiger Istanbul Başakşehirspor.

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0:4. So lautete das Ergebnis nach 90 Minuten, in denen die Zuschauer erneut ein lust- und trostloses Galatasaray zu Gesicht bekommen hätten – wenn sie denn da gewesen wären. Die dritte schmerzhafte Niederlage innerhalb von drei Wochen mit vier Gegentreffern. Und das im Fatih-Terim-Stadion vor leeren Rängen. Also in jener Spielstätte, die nach dem legendären ehemaligen Galatasaray- und jetzigem Nationaltrainer benannt ist. Selten stand es um den Verein so schlecht wie in diesen Tagen. Im Geisterspiel am Sonntagabend schien die Mannschaft wie von allen guten Geistern verlassen.

Nicht erst seit gestern wird die Luft für den italienischen Coach Cesare Prandelli am Bosporus damit immer dünner. Der Trainer, der erst zu Saisonbeginn als Nachfolger seines Landsmannes Roberto Mancini präsentiert wurde, genießt kaum noch Rückendeckung unter den Anhängern und den Medien. Insbesondere die Personalpolitik und seine öffentlichen Äußerungen sorgen seit Wochen für zum Teil massive Kritik.

Folgen des Terim-Abgangs halten an

Seitdem Fatih Terim nicht mehr das Traineramt bei Galatasaray bekleidet, geht es für den türkischen Rekordmeister abwärts. Nach einer wochenlangen Schlammschlacht um seine Person und einer 1:6-Heimniederlage gegen Real Madrid musste Terim zu Beginn der vergangenen Saison sein Amt niederlegen. Während er zunächst die türkische Nationalmannschaft in Doppelfunktion übernahm, war diese Konstellation nicht von langem Bestand – auch, weil Klubpräsident Ünal Aysal den Druck auf Terim erhöhte und ein „Bekenntnis“ von ihm zu Galatasaray vermisste.

Seit Samstag ist nun auch der unbeliebte Ünal Aysal Geschichte. Sein Nachfolger, Duygun Yarsuvat, soll unmittelbar vor seiner Wahl für einen Eklat gesorgt haben, indem er Aysal anrief und diesem Missmanagement vorwarf. „Wie hast du diesen Klub nur in diesen Zustand geführt?“, soll Yarsuvat getobt haben und das Gespräch abrupt abgebrochen haben. Der Haussegen beim türkischen Rekordmeister hängt schief.

Da überraschte es wenig, dass der Champions-League-Teilnehmer am Sonntagabend die zweite bittere Pleite innerhalb von nur vier Tagen hinnehmen musste. Sang- und klanglos unterlag der letztjährige Tabellenzweite bei Istanbul Başakşehirspor, das mit sechs ehemaligen Galatasaray-Akteuren antrat, mit 0:4. Die Löwen sind das einzige Team unter den Top 8 der Süper Lig, das eine negative Tordifferenz aufweist. Da passte es nur ins Bild, dass Prandelli im Anschluss nicht an der obligatorischen Pressekonferenz teilnahm.

Prandelli bei Galatasaray kaum noch zu halten

Ohnehin ist der Druck auf den ehemaligen italienischen Nationalcoach immens. Nach dem Spiel gegen Dortmund wurde er für seine Äußerung kritisiert, dass er zu Galatasaray gekommen sei, um den vierten Stern, sprich die 20. Meisterschaft, zu erringen. Türkische Medien warfen ihm indirekt vor, den internationalen Wettbewerb damit schon vor dem Dortmund-Spiel abgeschrieben zu haben.

Dass die Gerüchteküche in der Türkei schnell ins Köcheln gerät, ist kein Geheimnis. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis auch die Tage Prandellis vorzeitig gezählt sind. Besonders der Name von Mustafa Denizli, der in der Vergangenheit schon einmal bei Galatasaray gearbeitet hat, kursiert seit Tagen in den Gazetten. Zum zweiten Mal in Folge wird der türkische Topklub, der dieser Bezeichnung in diesen Tagen nicht gerecht wird, wohl in der Anfangsphase der Saison den Trainer wechseln.