Connect with us

Politik

Terroristen nehmen Bewohner als lebendige Schutzschilde

Spread the love

Die humanitäre Versorgungslage in Syrien wird immer prekärer. Blockaden und Überfälle durch Al Qaida nahe stehende Einheiten lassen internationale Hilfslieferungen nicht an die Bedürftigen gelangen. Auch Sanktionen wirken sich negativ aus. (Foto: reuters)

Published

on

In Syrien kontrolliert die Al Nusra die Versorgungswege.
Spread the love

Extremisten in Syrien haben die wichtige Verkehrsstraße Damaskus-Homs blockiert, über die die syrische Hauptstadt mit Lebensmitteln und Treibstoff versorgt wird. Das erfuhr die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti am Mittwoch aus syrischen Militärquellen.

Zuvor hatten die Extremisten aus der Gruppierung „Jabhat al Nusra“ den Industrievorort Adra unweit von Damaskus besetzt. „Alle nach Homs und weiter nach Latakia führenden Straßen sind derzeit gesperrt. Die größte Straße über Qalamoun bleibt seit 22 Tagen für den Verkehr geschlossen. Der Umweg über Palmyra wurde heute nach dem Überfall von ‚Jabhat al Nusra‘ auf Adra blockiert, dessen Bewohner als ‚lebendige Schutzschilde‘ missbraucht werden“, hieß es.

Syrischen Medienberichten zufolge hatten viele Bewohner von Adra ihre Häuser verlassen. Die Verbliebenen seien als Geisel genommen worden. Angaben über Tote oder Verletzte lagen zunächst nicht vor.

Der Verkehr auf der Straße Damaskus-Homs war erst am vergangenen Sonntag teilweise wiederhergestellt worden. Die Straße war im Laufe von drei Wochen wegen der Kämpfe zwischen den Regierungstruppen und den Extremisten nicht befahrbar. Sie endet im Hafen von Latakia, wo syrische Chemiewaffen gemäß den mit den UN und der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) erzielten Vereinbarungen zwischengelagert werden sollen, um dann außer Landes gebracht zu werden.

Die humanitäre Situation in Syrien verschlechtert sich wegen des Zustroms von ausländischen Kämpfern und Waffen, so der russische Vize-Außenminister Gennadi Gatilow am Dienstag in Moskau.

Moskau gibt westlichen Sanktionen Mitschuld an humanitärer Katastrophe

„Wir sehen die Hauptursache für die Verschlechterung der humanitären Lage in Syrien in dem ständigen Zustrom von ausländischen Kämpfern und Waffen, in der verschiedenartigen Unterstützung von Radikalen im Ausland und in den einseitigen Sanktionen westlicher Staaten gegen Syrien“, zitiert die offizielle Webseite des russischen Außenministeriums Gatilow.

Ihm zufolge ist die Bewältigung der humanitären Probleme Syriens nur dann möglich, wenn eine politische Lösung gefunden und baldigst eine internationale Syrien-Konferenz einberufen werde.

Trotz der schwierigen Arbeitsbedingungen würden die engagierten humanitären Agenturen ihre Tätigkeit ausbauen und den Umfang ihrer Operationen erweitern, so Gatilow.

Im Oktober wurden im Rahmen des UN-Welternährungsprogramms etwa 3,4 Millionen Menschen mit Lebensmitteln versorgt. Das Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der UNO hat für 2,8 Millionen Menschen Gegenstände des täglichen Bedarfs bereitgestellt. Rund drei Millionen Menschen wurde medizinische Hilfe zuteil. 2,2 Millionen wurden gegen Poliomyelitis geimpft. Zehn Millionen Menschen erhielten Zugang zu Trinkwasser. (RIA Novosti)