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Kultur/Religion

Syrien: Assad-Kräfte greifen Moschee aus Zeiten des Kalifen Omar an

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Während die Regierungstruppen auf der einen Seite Tausenden unschuldigen Menschen das Leben zur Hölle machen, zerstören sie gleichzeitig jahrhundertealte Heiligtümer und Gebetshäuser. (Foto: aa)

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Syrien: Assad-Kräfte greifen Moschee aus Zeiten des Kalifen Omar an
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In Syrien haben gestern Assad-Kräfte bei einem Angriff in dem im Süden des Landes gelegenen Dar’a das Minarett der über 1400-jährigen alten Al-Omari-Moschee zum Einsturz gebracht.

Das im 14. Jahr der Hidschra (Auswanderung des Propheten Muhammad nach Medina 622 n. Chr.; Beginn der islamischen Zeitrechnung, Anm. d. Red.) errichtete Minarett galt als das erste im östlichen Mittelmeergebiet. Darüber hinaus hat die zugehörige Moschee, ähnlich wie der Tahrir-Platz in Ägypten, eine symbolische Bedeutung für den Widerstand gegen Assad, da er sich in ihrer Umgebung formierte.

In dem von oppositionellen Kräften auf einem sozialen Netzwerk hochgeladenen Video kann man sehen, wie das Minarett unmittelbar nach einer Explosion einstürzt. Kurz darauf ist ein den Regimetruppen zuzurechnender Panzer zu sehen, wie er die Straße, in der die Moschee steht, passiert.

Zentrum des syrischen Widerstands

Der Ort Dar’a, der als das Zentrum des Widerstands gegen Assad gilt, liegt 5 km vor der jordanischen Grenze. Dort kam es, vor allem im Bereich der Al-Omari-Moschee, im März 2011 zu Protesten – Jugendliche hatten Anti-Assad-Parolen an die Moscheewand geschmiert – und in dessen Folge zur Erstürmung der Moschee durch Sicherheitskräfte. Dabei gab es mehrere Tote und Verletzte. Diese Aktion führte zu Protesten in benachbarten Städten und griff dann über in den Norden des Landes. Die historische Al-Omari-Moschee wurde zu Beginn der Widerstandsbewegung von Regimegegnern auch als Krankenhaus genutzt.

Assads Truppen hatten bereits zuvor im Oktober vergangenen Jahres der Umayyaden-Moschee in Aleppo schweren Schaden hinzugefügt. Große Teile der historischen Moschee wurden bei einem Brand zerstört, als sie schwerem Artilleriebeschuss ausgesetzt war. Kunsthistoriker bedauern die schleichende Zerstörung des syrischen Kulturerbes und kritisieren die Passivität der UNESCO.