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Politik

Syrien: Erdoğan fordert Ende der russischen Luftangriffe

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Bei seinem Staatsbesuch in Ecuador forderte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan ein Ende der russischen Luftangriffe in Syrien, um den Zustrom von Flüchtlingen in die Türkei zu bremsen. Unterdessen wurden auf der Londoner Geberkonferenz Milliardenhilfen beschlossen.

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Präsident Erdoğan bei Staatsbesuch in Ecuador
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Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan hat ein Ende der russischen Bombenangriffe in Syrien gefordert. Nur so könne der Flüchtlingsstrom in die Türkei gebremst werden, erklärte Erdoğan am Donnerstag bei einem Besuch in Ecuador. Nach den letzten Angriffen in Aleppo seien tausende Syrer an die Grenze zur Türkei geflüchtet,

„Unsere europäischen Freunde wollen, dass wir den Flüchtlingsstrom stoppen, wie können wir dies tun, wenn Russland und das (syrische) Regime diese Menschen bombardieren?“, sagte Erdoğan vor der Presse in Quito zum Abschluss von Gesprächen mit seinem ecuadorianischen Amtskollegen Rafael Correa. Ein Aufhalten der Flüchtlinge an der Grenze zur Türkei bei anhaltenden Luftangriffen sei keine vernünftige Lösung. Die auf den 25. Februar vertagten Friedensgespräche in Genf könnten nur Erfolgsaussichten haben, wenn die Bombardements eingestellt werden.

Auch der türkische Premierminister Ahmet Davutoğlu warnte davor, dass die gemeinsame Offensive des Assad-Regimes mit Unterstützung der russischen Streitkräfte erneut Zehntausende zur Flucht in die Türkei zwingen könnte. Bei der Geberkonferenz für syrische Flüchtlinge in London sagte er am Donnerstag: „Wegen der Luftschläge in Aleppo warten über 10.000 neue Flüchtlinge an der türkischen Grenze. Weitere 60.000 bis 70.000, die sich in Lagern nördlich von Aleppo befinden, bewegen sich in Richtung Türkei.“

Syrische Regierungstruppen waren in den vergangenen Tagen unterstützt von russischen Luftangriffen nördlich der Großstadt Aleppo vorgerückt. Die Türkei hat nach Angaben Erdogans bislang 2,5 Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen, so viel wie kein anderes Land der Welt. Der Staatshaushalt sei dadurch um neun Milliarden Dollar (8,3 Mrd. Euro) belastet worden und weitere 20 Milliarden Dollar (17,8 Mrd. Euro) könnten notwendig werden, um sich um die Flüchtlinge im Land zu kümmern, die nicht in Lagern untergebracht sind, so Davutoğlu in London. Die Vereinten Nationen hätten die Türkei mit nur 455 Millionen Dollar (420 Mio. Euro) unterstützt. Deutschland hat auf der Londoner Konferenz Hilfen im Wert von insgesamt 2,5 Milliarden Dollar (2,3 Mrd. Euro) bis 2018 zugesagt, 1,2 Milliarden davon sollen noch in diesem Jahr überwiesen werden. (dpa/ dtj)