Connect with us

Politik

Syrien-Flüchtlinge: Erdoğan will Hilfe von Merkel

Spread the love

Erstmals in diesem Jahr kommt der türkische Ministerpräsident nach Berlin. Neben der Eröffnung der neuen Botschaft sind auch Gespräche mit der Kanzlerin geplant. Auch über einen Besuch beim Pokalspiel des Berliner AK wird spekuliert. (Foto: epa)

Published

on

Syrien-Flüchtlinge: Erdoğan will Hilfe von Merkel
Spread the love

Berlin – Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan eröffnet heute um 17 Uhr die neue Botschaft seines Landes in Berlin. Zu der Zeremonie werden neben Bundesaußenminister Guido Westerwelle mehr als 1.400 Gäste erwartet. Nach fast 70 Jahren bekommt die Türkei damit wieder eine Vertretung im historischen Botschaftsviertel der deutschen Hauptstadt. Die Kosten für das Gebäude werden auf rund 30 Millionen Euro beziffert.

Anschließend wird Erdoğan beim Pokalspiel des Berliner Athletik-Klub 07 gegen den Zweitligisten TSV 1860 München erwartet. Klubpräsident Mehmet Ali Han erklärte, er habe den Premier zur Begegnung eingeladen. Der Regionalligist BAK hatte im August in der ersten Pokalrunde sensationell den Bundesliga-Vertreter 1899 Hoffenheim nach einem 4:0-Sieg aus dem Wettbewerb eliminiert.

Merkel für internationale Abstimmung bei Flüchtlingshilfe

Im Rahmen der politischen Gespräche zwischen Erdoğan und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird es am Mittwoch auch um die Lage in Syrien und um die Situation syrischer Flüchtlinge gehen. Die Bundesregierung ist bisher der Ansicht, dass den Flüchtlingen am besten in der Region geholfen werden kann. Berlin hat dafür über 50 Millionen Euro für humanitäre Hilfe zur Verfügung gestellt, vor allem für Flüchtlinge in Syrien selbst, in Jordanien und im Libanon. In der Türkei sind bisher über 100.000 syrische Flüchtlingen angekommen.

Eine Aufnahme von syrischen Flüchtlingen in Deutschland schließt die Bundesregierung nicht aus. Dies müsse aber europäisch und international abgestimmt werden, betonte das Auswärtige Amt. Grünen-Chefin Claudia Roth forderte Merkel auf, Erdoğan direkte Hilfe zuzusagen. Sie sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Angela Merkel muss deutlich machen, dass wir angesichts des Flüchtlingsdramas ein glaubwürdiges Angebot machen, Flüchtlinge auch bei uns aufzunehmen.“

Parallel zum Besuch Erdoğans reist Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) an diesem Dienstag zu einem viertägigen Besuch in die Türkei. In der Provinz Kilis nahe der türkisch-syrischen Grenze will sie am Donnerstag ein Camp für Flüchtlinge aus Syrien besuchen. (dtj/dpa)