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Politik

Syrien: 500 Türken kämpfen an der Seite von Al-Nusra

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Nicht nur aus EU-Ländern machen sich meist junge, von extremistischen Gruppen manipulierte Menschen auf, um in Syrien für „djihadistische“ Gruppen zu kämpfen. Auch die Türkei wird von diesem Problem heimgesucht. (Foto: reuters)

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Al Nusra Kämpfer - reuters
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Einem kürzlich veröffentlichten Bericht des türkischen Innenministeriums zufolge sind 500 türkische Bürger nach Syrien gegangen, um in den Reihen verschiedener djihadistischer Gruppierungen gegen den Präsidenten Bashar al-Assad zu kämpfen. Unter diesen 500 türkischen Bürgern seien einige in Camps der Terrororganisation Al Qaida in Afghanistan und Pakistan trainiert worden.

Der Bericht, der auf Informationen und Daten des türkischen Geheimdienstes (MIT) und der obersten Polizeibehörden basiert, sagt aus, dass über 500 türkische Bürger der Al-Nusra-Front sowie der Vereinigung „Islamischer Staat im Irak und der Levante“ (ISIL) beigetreten sind und dass bereits zahlreiche türkische Bürger während der Auseinandersetzungen zwischen den Rebellen und Assads Kräften umgekommen sind.

Offiziellen Angaben zufolge wurden 13 an der Seite von Al-Nusra kämpfende Türken während der Kämpfe getötet. Der Bericht ergänzt jedoch, dass 75 weitere türkische Bürger, deren Namen nicht aufgezeichnet sind, ebenfalls infolge von Kampfhandlungen im Syrienkonflikt ums Leben gekommen sind.

Einreiseverbote gegen 3000 Personen

Mittlerweile traf sich eine Delegation der obersten Polizeidienststelle mit Vertretern des Bundeskriminalamts in Deutschland, um Wege zur weiteren Vorgehensweise gegen Al Qaida auszudiskutieren. Medienberichten zufolge richtete die türkische Seite an die deutschen Kollegen die Frage, warum man Personen, von denen man nicht wolle, dass sie in der Türkei aufgenommen werden, erlaube, das Land zu verlassen. „Ihr solltet diesen Leuten verbieten, euer Land zu verlassen”, sei die deutliche Botschaft aus Ankara gewesen.

Dem Bericht zufolge besteht gegen 3000 Personen verschiedener Nationalitäten Einreiseverbote in die Türkei. Unter diesen sind deutsche, französische, britische, norwegische, saudische, jordanische und pakistanische Bürger.

Da die Kämpfe in Syrien weiter anhalten und Assads Kräfte mit der Unterstützung des Iran und der schiitisch-libanesischen Hisbollah-Miliz auf der Siegerstraße zu sein scheinen, versuchen al-Qaida nahe Gruppen, ihren Einfluss innerhalb der bereits von der Opposition eroberten Landesteile zu festigen. Einheiten der ISIL gingen in der Vergangenheit gewaltsam gegen moderate Gruppen der FSA vor und vertrieben diese beispielsweise mit Waffengewalt aus der nordsyrischen Stadt Azaz. Die Kämpfe mit djihadistischen Gruppen und die mangelnde Kooperation zwischen den verschiedenen Gruppen schwächen die Rebellenbrigaden zunehmend.

Das Assad-Regime wirft der türkischen Regierung vor, terroristischen Gruppierungen zu erlauben, sich auf türkischem Boden beinahe unbehelligt für den Kampf in Syrien zu organisieren. Erdoğan gilt als entschiedener Gegner des syrischen Regimes. Der türkische Sicherheitsexperte Emre Uslu ging in seiner Kolumne „Ankara in Al-Qaida-Geiselhaft“ näher auf die umstrittene Syrienpolitik der Türkei ein.