Connect with us

Wirtschaft

Wie hoch ist die tatsächliche Inflation in der Türkei?

Spread the love

Wie hoch ist die tatsächliche Inflation in der Türkei. Experten meinen viel höher als die offiziellen Zahlen. (Foto: Zaman)

Published

on

Kartoffeln auf einem Marktstand mit Preisetikette
Spread the love

Wie hoch ist die Inflation in der Türkei? Die Antwort auf die Frage scheint nicht klar zu sein. Laut Wirtschaftsexperte Ramazan Taş vom HESA-Institut (Hukuk Etik Siyaset Araştırmaları Derneği) ist die offizielle Inflationsrate von 8,7 Prozent falsch. Grundlage für die Berechnung ist der Verbraucherindex TÜFE (Tüketici Fiyatları Endeksi). Dieser berechnet anhand von 432 Verbrauchsgütern den Inflationswert für die Türkei. So ergab die Rechnung einen durchschnittlichen Wert von 8,7 Prozent. In der Türkei gebe es zehntausende Güter und Dienstleistungen, so Taş. „Wenn wir alle Güter und Dienstleistungen berücksichtigen, liegt der tatsächliche Inflationswert bei 13,8 und nicht bei 8,7″, betonte der Experte.

Bis 2023 sollen in dem Land neue Autobahnen, Zugstrecken, Flughäfen usw. gebaut werden. Taş merkt an, dass die für 2023 festgelegten Ziele der AKP-Regierung nochmals überdacht werden sollten. Die Wirtschaftsleistung sei nicht so stark alle diese Ziele zu erreichen. „Diese Ziele sind zur Zeit unrealistisch. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt bei 10.000 Dollar. Allein 50 Milliarden TL gibt das Land derzeit für Zinsen aus, die bei öffentlichen Ausgaben entstehen.

Obwohl die Wirtschaft auf Basis der türkischen Währung 2014 um 2,8 Prozent stieg, sank sie letztes Jahr auf Basis des Dollars um 2,9 Prozent. „Das Bruttoinlandsprodukt der Türkei ist 2013 von 823 Milliarden auf 800 Milliarden Dollar geschrumpft. Dieser Zustand zeigt, welchen Einfluss der Kursunterschied hat“, so Taş.

Gleichzeitig gehen auch die Verkaufszahlen im Einzelhandel zurück. Laut dem türkischem Statistikamt TÜIK haben sich die Verkaufszahlen sowohl im Januar als auch im Februar verkleinert. Verkleinerte es sich im Januar um 0,3 Prozent, ging das Volumen im Februar um weitere 0,7 Prozent zurück. Auch der Verkauf von z.B. Lebensmitteln, Getränken und Tabak erfährt einen Rückkgang. Diese Waren sind um 0,4, Benzin um 0,6 und andere Waren sogar um 1,0 Prozent zurückgegangen.