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Wirtschaft

Teilzeitstellen schaffen Zuversicht und Arbeit

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Trotz ihres zweifelhaften Rufes bleibt Teilzeitarbeit ein beliebtes Arbeitsmodell in Deutschland. Vor allem Frauen arbeiten Teilzeit. Laut einer Studie ist inzwischen jeder fünfte neubesetzte Job eine Teilzeitstelle. (Foto: dpa)

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Nach der Eröffnung der Arbeitsmarktmesse "Jobaktiv" am 16.10.2013 in Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) schauen sich Besucher in der Stadthalle um - dpa
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Der Trend ist ungebrochen, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in einer aktuellen Studie berichtet: Deutschland bleibt ein Teilzeitland. Insgesamt gehen 42 Millionen Menschen einer Erwerbstätigkeit in Deutschland nach, so viele wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Dabei sei jeder fünfte der 2012 vergebenen Jobs eine Teilzeitstelle gewesen. Hinter den Niederlanden liegt Deutschland mit einer Teilzeitquote von mehr als 26 Prozent in Europa damit auf Platz zwei.

Laut der offiziellen Studie der IAB wirkt sich Teilzeitarbeit durchaus positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Dank des flexiblen Arbeitsmodells wurde vielen Menschen wieder eine Rückkehr in den Arbeitsmarkt ermöglicht, so die Forscher. Teilzeitarbeit kann nicht nur die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern, sondern auch den Weg zurück in den Arbeitsmarkt ebnen. Es übernimmt eine Brückenfunktion in den Arbeitsmarkt.

Die meisten Teilzeitstellen werden immer noch mit Frauen besetzt, die dies mit Blick auf ihre Fürsorgepflicht als Mütter auch größtenteils begrüßen. Sie stellten drei Viertel jener Arbeitskräfte, die im vergangenen Jahr bei der Neubesetzung solcher Stellen zum Zuge kamen. Vor allem bei Jobs mit weniger als 20 Wochenstunden bildeten Frauen die große Mehrheit mit rund 85 Prozent.

Gefahr der Altersarmut bleibt

Der Gewinn an Flexibilität kommt auch den Unternehmern zu Gute. „Betriebe können über Teilzeitstellen ihr Arbeitsvolumen leichter dem aktuellen Bedarf anpassen und Engpässe überbrücken“, erklären die IAB-Forscher zur Bedeutung von Teilzeitstellen für den Arbeitsmarkt.

Aus Sicht der Betroffenen sei jedoch wichtig zu wissen: Teilzeitbeschäftigte schließen laut der Studie öfter als Vollzeitbeschäftigte befristete Arbeitsverträge ab und werden unter ihrer Qualifikation beschäftigt. Darüber hinaus führe der dauerhafte Verbleib in Teilzeitarbeit zu geringeren Rentenanwartschaften.

Als negativer Folgeeffekt einer zu langen Teilzeitarbeit könnte sich den Arbeitnehmern ein erhöhtes Risiko von Altersarmut stellen. Dazu kämen noch Einbußen beim Einkommen sowie Nachteile für die Karriere hinzu. Ein erleichterter Wiedereinstieg in die Berufswelt dürfe sich nicht zur „Teilzeitfalle entwickeln“, warnen Forscher.