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Wirtschaft

Milliarden-Betrug an türkischer Krypto-Börse Thodex?

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Alarm an der türkischen Krypto-Währungsbörse Thodex: Tausende Anleger kommen nicht mehr an ihr Geld. Der Aufenthalt des Börsen-Chefs Faruk Fatih Özer ist unbekannt. Befindet er sich mit zwei Milliarden US-Dollar auf der Flucht? Die Hintergründe.

Auf der türkischen Krpyto-Währungsplattform Thodex investierten rund 400.000 Anleger umgerechnet über zwei Milliarden US-Dollar. Seit Kurzem ist der Gründer Faruk Fatih Özer verschwunden. Auch das angelegte Geld ist nicht auffindbar. Von „mutmaßlichem Millionenbetrug“ berichten bereits unter anderem das Handelsblatt und die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Dazu passen Berichte, dass bis zu 400.000 Anleger keinerlei Zugriff auf ihre Konten hätten. Und der Börsen-Chef ist offenbar außer Landes geflohen. Es kursieren bereits Bilder des Flüchtigen, die ihn bei der Passkontrolle am Internationalen Flughafen Istanbul zeigen sollen. Nach Özer wird nun international gefahndet, die Staatsanwaltschaft Istanbul hat Haftbefehl erlassen. Der Verdacht besteht, dass er mit zwei Milliarden US-Dollar getürmt sein könnte.

Vor seinem Verschwinden kündigte Özer an, seine Internetplattform einer digitalen Sanierung zu unterziehen. Die Modernisierung der Infrastruktur werde „vier bis fünf Arbeitstage“ dauern, hieß es auf der Seite, wo die Ankündigung weiterhin zu finden ist. Doch mittlerweile ist klar: Das war nur ein Ablenkungsmanöver.

Spuren führen nach Tirana

Özer, 28-jähriges Enfant Terrible der türkischen Finanzwirtschaft, scheint seine Flucht von langer Hand geplant zu haben. Nicht anders ist es zu erklären, dass mittlerweile 63 verdächtige Personen im möglicherweise größten Finanzskandal der Türkei festgenommen wurden, nur von Özer fehlt weiterhin jede Spur.

Özer selbst meldete sich zuletzt am Donnerstag über den offiziellen Twitteraccount des Unternehmens zu Wort. Er bestätigte, im Ausland zu sein und gab an, Investoren zu treffen. Die türkische Polizei vermutet ihn in der albanischen Hauptstadt Tirana. Unklar ist indes, ob er wirklich in Albanien ist oder ob sich lediglich seine Spur dort verliert.

Krypto-Währungen boomen in der Türkei

Aufgrund der fatalen Entwicklung der türkischen Lira und wegen des unsteten Investitionsklimas in der Türkei (DTJ-Online berichtete) legten viele Türk:innen ihr Geld in Krypto-Währungen wie Bitcoins an. Erst in der vergangenen Woche hatte die türkische Zentralbank vor den Risiken digitaler Währungen gewarnt.

Inzwischen meldete sich der Anwalt der Krypto-Börse zu Wort. Bedirhan Oğuz Başıbüyük sagte, er wisse nicht, wo Özer sei, versicherte aber, dass dieser seine Schulden zurückzahlen wolle. Angesichts der vielen offenen Rätsel um Thodex und Özer erscheint das fraglich.

Während dieser Krise meldete VeBitcoin, eine weitere Krypto-Plattform, Insolvenz an. „Aufgrund der jüngsten Entwicklungen in der Kryptogeld-Branche sind Transaktionen viel intensiver als erwartet geworden. Wir möchten mit Bedauern feststellen, dass diese Situation uns zu finanziellen Schwierigkeiten geführt hat. Wir haben beschlossen, unsere Aktivitäten einzustellen, um alle Vorschriften und Ansprüche zu erfüllen. Wir werden Sie so schnell wie möglich informieren“, schreibt die Firma auf ihrer Webseite. Die Kunden können derzeit keine Transaktionen mehr durchführen.

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