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Politik

Troika startet Kontrollen auf Zypern

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Was passiert eigentlich auf Pleite-Zypern? Nachdem die EU Milliardenhilfen versprach, wurde es lange Zeit still um den Inselstaat. Fast vier Monate nach dem Hilferuf Nikosias startet am Mittwoch eine neue Kontrolle der Finanzbücher. (Foto: epa)

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Wie es aus Kreisen des Finanzministeriums in der zyprischen Hauptstadt Nikosia am Dienstag hieß, werde im Mittelpunkt der Kontrollen die Sanierung des größten Geldinstitus, der Bank of Cyprus, stehen. Die Kontrollen sollen etwa drei Wochen dauern. Zypern erwartet in mehreren Raten Hilfen in Höhe von zehn Milliarden Euro. Weitere Hilfen lehnt die Eurogruppe ab. Zypern muss selbst 13 Milliarden Euro sparen. Eine Entscheidung der Eurogruppe wird jedoch erst im September erwartet.

Erst Mitte April hatten die Euro-Partner nach langem Gezerre das Hilfspaket für Zypern beschlossen. Der Inselstaat war wegen seines überdimensionierten Finanzsektors und einer geplatzten Kreditblase in die Krise geraten.

Das zyprische Parlament hat unterdessen das Memorandum zur Rettung der Inselrepublik gebilligt. Zypern hat zudem eine weitere Voraussetzung erfüllt. Mit einer Zerschlagung und einer Zwangsabgabe auf Geldeinlagen bis zu 60 Prozent will es seine beiden größten Banken sanieren. Die Sanierung der Bank of Cyprus kommt aber bislang nicht zufriedenstellend voran. Die Laiki Bank (Cyprus Popular Bank) wurde bereits zerschlagen.
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Kulturschätze an Zypern zurückgegeben

Unterdessen hat die Republik Zypern aus Deutschland Fresken, Mosaike, Ikonen und andere Kunstgegenstände im Millionenwert zurückbekommen. Bayerns Justizministerin Beate Merk übergab am Dienstag in München gut 170 Stücke und damit den Großteil des Schatzes an Vertreter der Republik Zypern sowie der Griechisch-Orthodoxen Kirche Zyperns. „Diese einzigartigen Kulturschätze können jetzt wieder dorthin zurückkehren, wo sie hingehören: in die Kirchen Zyperns“, sagte Merk.

Die Kulturgüter waren mehr als 15 Jahre in der Asservatenkammer des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA) aufbewahrt worden. 1997 und 1998 hatten Kunstfahnder die Werke in den Räumen eines türkischen Händlers in München sichergestellt. Sie stammen aus Plünderungen in den 70er und 80er Jahren nach der türkischen Besetzung Nordzyperns. Über die Eigentumsverhältnisse hatten Gerichte jahrelang verhandelt und dann der Republik Zypern und der Griechisch-Orthodoxen Kirche den Großteil der Kunstwerke zugesprochen. Eine Berufung des Händlers dagegen hatte das Oberlandesgericht im März weitgehend zurückgewiesen und damit den Weg für die Rückgabe frei gemacht.

Nikosia setzt bei der Schuldenbekämpfung große Hoffnungen in vor der Küste Zyperns vermutete Erdgasfelder. Die finanzellen Gewinne aus dem Verkauf des kostbaren Rohstoffes würden Zypern massiv entlasten. (dpa/dtj)