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Politik

Trotz Dementi: Im Westen wächst die Angst vor iranischen Atomwaffen

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Teheran fordert die IAEA zum wiederholten Male auf, das Recht des Irans auf die Entwicklung eines zivilen Atomprogramms anzuerkennen. Das Ölembargo und die Wirtschaftssanktionen lasten unterdessen schwer auf der iranischen Wirtschaft. (Foto: cihan)

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Trotz Dementi: Im Westen wächst die Angst vor iranischen Atomwaffen
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Teheran – Im Atomstreit mit dem Iran will die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in neuen Gesprächen einen Zugang zu der iranischen Militäranlage Parchin bekommen. Ein Inspektorenteam der IAEA verhandelte dazu am Mittwoch in Teheran mit iranischen Stellen, wie iranische Medien berichteten. Über den Verlauf wurden keine Details bekannt. Die iranische Agentur Isna meldete am Abend lediglich, die Gespräche würden diesen Donnerstag fortgesetzt.

In der Militäranlage soll der Iran nach Vermutung westlicher Geheimdienste Experimente zur Entwicklung von Atomsprengköpfen vorgenommen haben. Teheran bestreitet das. Vor einer Besichtigung der Anlage müsse die IAEA das Recht des Irans auf die Entwicklung eines zivilen Atomprogramms anerkennen, hatte Teheran am Dienstag gefordert.

Der Westen wirft dem Iran vor, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung ein Atomwaffenprogramm zu betreiben. Die internationalen Sanktionen wegen des Atomprogramms und ein Ölembargo haben das Land in den vergangenen Monaten in eine Wirtschaftskrise geführt. Das angespannte Verhältnis des Westens zum Iran stellt auch das Nachbarland Türkei zunehmend vor strategische Fragen

Die Hauptstütze der iranischen Wirtschaft – der Öl- und Gasexport – leidet unter Sanktionen

Präsident Mahmud Ahmadinedschad erläuterte am Mittwoch Kritikern im Parlament, er wolle die Abhängigkeit des Landes von Öleinnahmen verringern und andere wirtschaftliche Optionen stärken. „Man sollte aus den Sanktionen neue Gelegenheiten schaffen“, sagte Ahmadinedschad.

Wegen des seit dem vergangenen Jahr wirksamen Ölembargos der Europäischen Union hat das Land mindestens 30 Prozent weniger Einkommen. Auch andere Exportoptionen sind problematisch, weil dem Iran auch internationale Zahlungen erschwert wurden. 60 bis 70 Prozent des nationalen Einkommens werden mit dem Öl- und Gasexport erwirtschaftet. Teilweise versuchen kriminelle Organisationen das Ölembargo durch Schmuggel des Rohstoffes in die Nachbarländer zu umgehen.

Unterdessen berichtete die iranische Agentur Isna, für eine neue Runde der Atomgespräche der iranischen Führung mit den Weltmächten sei der 28. und 29. Januar als Termin vereinbart worden. Eine offizielle Erklärung werde es erst geben, wenn auch der Tagungsort feststehe.

Die 5+1-Gruppe der fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates (China, Frankreich, Großbritannien, Russland, USA) und Deutschlands sucht in Gesprächen mit Teheran nach einer friedlichen Lösung in dem Atomstreit. Mehrere Gesprächsrunden hätten bisher aber keine wesentlichen Fortschritte gebracht. (dpa/dtj)