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Starker Anstieg der Missbrauchsfälle der „Bonsaidroge“

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Das verschreibungspflichtige Medikament Phenazepam, die so genannte „Bonsaidroge“ (wahlweise auch „Bonzai“ geschrieben), ist zu einer der am weitesten verbreiteten Drogen in der Türkei geworden. Am vergangenen Dienstag wurden in Bursa fünf weitere junge Menschen in die Intensivstation des Krankenhauses eingeliefert, nachdem sie die Substanz zu sich genommen hatten.

Der Nachrichtenagentur Cihan zufolge ist der Missbrauch der Substanz in Bursa weit verbreitet. Im Vorfeld des Vorfalles vom Dienstag waren bereits gegen 12 Jugendliche Strafverfahren wegen des Besitzes der Droge eingeleitet worden. Alle fünf Betroffenen befinden sich in einem kritischen Zustand. Die aus İnegöl, einer Stadt in der Provinz Bursa, stammenden Jugendlichen sollen die Substanz in einem Park zu sich genommen haben. Dabei seien einige von ihnen kollabiert und in Ohnmacht gefallen, bei anderen soll sich der Gesundheitszustand rapide verschlechtert haben.

Am gleichen Tag wurden drei 19-Jährige festgenommen, die im Besitz der Droge von der Polizei aufgegriffen worden sein sollen. Einer von ihnen räumte ein, die Substanz alle drei bis vier Monate zu benutzen.

Substanz in fast allen türkischen Provinzen erhältlich

Die „Bonsaidroge“ Phenazepam wurde in den letzten Monaten vermehrt mit Todesfällen auf Grund von Drogenmissbrauch in Verbindung gebracht. Diese einst in der Sowjetunion als pharmazeutisches Medikament zur Behandlung von schweren psychischen Krankheiten und Alkoholsucht entwickelte Substanz ist nicht in jedem Land der Welt illegal, einige Länder – so auch Deutschland – sehen eine Verschreibungspflicht vor.

In der Türkei sollen bereits ein 20-jähriger Philosophiestudent an der Boğaziçi-Universität in Istanbul und zwei weitere junge Menschen in Antalya und Sakarya an den Folgen des Konsums der Designerdroge gestorben sein.

Ein Bericht der Abteilung zur Bekämpfung von Schmuggel und Organisiertem Verbrechen in der Nationalen Polizeiorganisation spricht von einem starken Anstieg der Missbrauchsfälle im Zusammenhang mit diesem Präparat. Die Substanz ist in fast allen türkischen Provinzen erhältlich.