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Trotz Wahlniederlagen: Kılıçdaroğlu setzt sich gegen parteiinterne Kritiker durch

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Im Rahmen des außerordentlichen Parteikongresses in Ankara konnte der Vorsitzende der größten Oppositionspartei der Türkei, der Cumhuriyet Halk Partisi (Republikanische Volkspartei; CHP), Kemal Kılıçdaroğlu, die nach der Niederlage des gemeinsamen Oppositionskandidaten Ekmeleddin İhsanoğlu bei den Präsidentschaftswahlen im August gegen ihn geprobte Palastrevolte abwenden.

Der amtierende Vorsitzende setzte sich bei der Kampfabstimmung mit 740 Delegiertenstimmen gegen den vom ultrasäkularistischen und nationalistischen Flügel der Partei nominierten Abgeordneten Muharrem İnce (Yalova) durch, der auf 415 Stimmen kam.

Die innerparteilichen Kritiker hatten Kılıçdaroğlu unter anderem vorgeworfen, durch eine zu konservative Linie die Ideen des Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk zu vernachlässigen und nicht in der Lage zu sein, eigene aussichtsreiche Kandidaten zu wichtigen Wahlen zu nominieren.

Kılıçdaroğlu forderte die Partei ultimativ zur Geschlossenheit auf und übte scharfe Kritik an seinen internen Widersachern. Er brauche hart arbeitende Menschen und nicht „Elitisten vom Raki-Tisch“, äußerte der CHP-Vorsitzende.

Der unterlegene Gegenkandidat Muharrem İnce sagte Kılıçdaroğlu volle Unterstützung mit Blick auf die Parlamentswahlen 2015 zu. Er hatte sich zuvor als „Stimme des Aufschreis“ empfohlen und in der Unterstützung konservativer Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl und bei der Wahl zum Oberbürgermeister von Ankara einen Verrat an den Prinzipien gesehen.

İnce warnte, dass ein CHP-Ergebnis von nur 24% bei den Parlamentswahlen zur Folge haben könnte, dass die AKP die Zwei-Drittel-Mehrheit von 367 Sitzen in der Großen Nationalversammlung erreichen könnte. Dies würde ihr ermöglichen, das von ihr anvisierte Präsidialsystem zu schaffen. „Und dann wäre es egal, wer CHP-Vorsitzender ist“, warnte İnce.