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Kultur/Religion

Spielfilme als kritischer Dialog zwischen Deutschland und der Türkei

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Das Filmfestival Türkei/Deutschland soll durchaus kritisch sein und auf umstrittene Themen hinweisen. Regisseur Edgar Reitz wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Zeitgleich findet in Berlin das Arabische Filmfestival Alfilm statt. (Foto: dpa)

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Das Deutsch-Türkische-Filmfestival findet dieses Jahr vom 17.03.-23.03.2014 in Nürnberg statt.
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Vergangenen Donnerstag ist das türkisch-deutsche Filmfestival in Nürnberg eröffnet worden. Das Filmfest versteht sich als Forum für einen kritischen Dialog beider Länder.

Der Regisseur Edgar Reitz (81) wurde am Abend mit dem Ehrenpreis des Festivals ausgezeichnet. Reitz („Heimat”) sei mit „heroischer Sturheit seinen künstlerischen und menschlichen Prinzipien treu geblieben”, sagte Festivaldirektor Adil Kaya.

Finanzminister Markus Söder (CSU) und der Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) sagten dem chronisch unterfinanzierten Festival in ihren Eröffnungsreden jeweils zusätzlich 25 000 Euro von Freistaat und Land zu. In Nürnberg muss dies der Kulturausschuss jedoch noch bewilligen. Das Festival sei wichtig, weil es den Dialog der Kulturen stärke, sagte Maly. Söder ergänzte, das Filmfest solle wachsen und nicht stagnieren. Später am Abend stellte Schauspieler Mario Adorf (83) seinen neuen Film „Der letzte Mensch” vor, der im Mai in die Kinos kommt.

Bis zum 23. März werden bei dem Festival 49 Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme vorwiegend aus Deutschland und der Türkei gezeigt, daneben gibt es zahlreiche Begleitveranstaltungen wie Diskussionen, Künstlergespräche und eine Theateraufführung. Im Wettbewerb sind 22 Spiel- und Kurzfilme vertreten. Sie drehen sich um sozialkritische, politische und gesellschaftliche Themen. Gewalt und Rassismus werden ebenso behandelt wie Frauenthemen, Freundschaft und Familiengeschichten. Ein Schwerpunkt wird dem 100. Geburtstag des türkischen Kinos gewidmet.

Arabisches Filmfestival Alfilm in Berlin 

Diese Woche wurde mit „Benimm Dünya“ (Meine Welt) eröffnet, anschließend gab es ein Filmgespräch mit dem Regisseur Uğur Yücel und der Darstellerin Ayça Bingöl.

Dienstag folgten fünf weitere Spielfilme: „Die Frau hinter der Wand“, „Köksüz“ („Ohne Wurzeln“), „Kusursuzlar“ („Die Makellosen“), „Meryem“ und „Woyzeck“.

Bei „Kusursuzlar“ unter der Regie von Ramin Matin geht es um zwei erwachsene Schwestern, die gemeinsam an die Ägäische Küste fahren, wo sie als Kinder die Sommerferien verbracht hatten. Zu Beginn scheinen sich die beiden gut zu verstehen, doch schon bald bricht alles bisher Aufgestaute aus ihnen heraus. Als auch noch ihr Nachbar Kerim in ihr Leben tritt, erreicht die Spannung zwischen den beiden ihren Höhepunkt.

Fast zeitgleich zum türkisch-deutschen Filmfestival findet in Berlin das 5. Arabische Filmfestival Alfilm statt. In den Beiträgen spiegelt sich der Umbruch in der arabischen Welt wider. Vom 19. bis 26. März zeigen die Festivalmacher Regiearbeiten unter anderem aus Ägypten, Tunesien, Syrien und dem Libanon. In Spielfilmen, Dokumentationen, Musik- und Kurzfilmen sowie Videokunst geht es um Menschen, deren Alltag und Lebensanschauungen sich unter dem Eindruck von Krieg, politischem Systemwechsel und sozialem Abstieg rasant wandeln. Alfilm habe sich in den fünf Jahren seines Bestehens zum wichtigsten Festival des arabischen Films in Europa entwickelt, so die Veranstalter. (dpa/dtj)