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Politik

Harte Zeiten für DHKP-C

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Der „revolutionäre Kampf“ der DHKP-C steckt zurzeit in einer Sackgasse. Gegen 56 mutmaßliche Linksterroristen wurden Anklagen zugelassen. Es wurden Haftstrafen zwischen 7,5 und 85 Jahren beantragt. (Foto: zaman)

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Der „revolutionäre Kampf“ der DHKP-C. Gegen 56 mutmaßliche Linksterroristen wurden Haftstrafen zwischen 7,5 und 85 Jahren beantragt. (Foto: zaman)
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Für die linksextremistische Terrororganisation „Revolutionäre Volksbefreiungsarmee – Front” (DHKP-C) brechen wieder einmal harte Zeiten an. So hat der Hohe Strafgerichtshof die Anklagen gegen 56 Personen inklusive 15 Lehrern, die als Mitglieder der Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes (KESK) für die Terrororganisation aktiv gewesen sein sollen, zugelassen. Ihnen wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation bzw. deren Unterstützung vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftstrafen zwischen 7,5 und 85 Jahren.

In der 897-seitigen Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Istanbul wird den Angeklagten unter anderem zur Last gelegt, terroristische Aktionen gegen Vertreter des Staates, Sicherheitskräfte und politische Gegner geplant zu haben.

Darüber hinaus sollen sie ihre Kader als fremdgesteuerte Elemente in die Gewerkschaftsgremien eingeschleust haben, um dort Agitation für die Ziele der verbotenen Gruppe zu betreiben. Zum Teil sollen Lehrer zudem mit Zustimmung der Eltern Schülern Propagandafilme für den „revolutionären Kampf“ gezeigt und ihnen gegenüber sogar bewaffnete Aktionen und Selbstmordattentate als vorbildhaft dargestellt haben. Schüler sollen sogar zur Teilnahme an gewalttätigen Demonstrationen aufgerufen und dabei gefilmt worden sein.

Mit dem Kampf gegen die Staatsgewalt scheint sich die DHKP-C allerdings noch nicht ausgelastet zu sehen. So kam es am Sonntag vor einer Woche auch zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Linksterroristen und mutmaßlichen Angehörigen einer Drogengang in der Gülsuyu-Siedlung im Istanbuler Bezirk Maltepe. Bei einer Schießerei zwischen den kriminellen Gruppen wurde eine Person getötet und vier verletzt.

DHKP-C sieht sich von Drogenbanden bedrängt

Im Anschluss an die Tat patrouillierten maskierte Angehörige der Linksextremisten mit Gewehren und anderen Waffen durch die Straßen des Viertels und schworen Rache. Ein Mitglied der Gruppe gab unter Zusicherung der Anonymität gegenüber Today’s Zaman zum Ausdruck, man werde sich nicht von den „Eindringlingen“ aus der eigenen Nachbarschaft vertreiben lassen. „Wir sind Revolutionäre und wir leisten Widerstand“, äußerte der DHKP/C-Anhänger.

Einige Mitglieder der DHKP-C verfassten eine Presseaussendung, in der sie beklagten, dass es seit Monaten trotz Polizeipräsenz zu Übergriffen auf „revolutionäre demokratische Organisationen und Persönlichkeiten“ durch kriminelle Banden kommen würde. Der Istanbuler CHP-Abgeordnete Kadir Gökmen Öğüt stattete dem bei der Schießerei verletzten Linksterroristen einen Krankenhausbesuch ab.

Eine Spezialabteilung des Istanbuler Polizei-Departments und Einheiten der Anti-Schmuggler-Einheit und der Abteilung gegen Organisiertes Verbrechen führten in der Folge Razzien und Hausdurchsuchungen im betroffenen Stadtteil durch und verhafteten 17 Personen, die mit den Ausschreitungen etwas zu tun haben könnten. Außerdem wurden 12 nicht registrierte Schusswaffen sichergestellt.

Um mehr über die DHKP-C zu erfahren, lesen Sie unsere beiden Hintergrundberichte.