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Politik

Yiğit Bulut: „Europa wird nicht mehr gebraucht“

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Geht es nach Erdoğan-Berater Yiğit Bulut, könnte die Türkei schon bald das Projekt EU-Beitritt offiziell beenden. Bulut rechnet damit, dass Europa in der Welt künftig bedeutungslos werde und stattdessen Eurasien eine Option für Ankara wäre. (Foto: rtr)

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Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan.
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Der Ökonom und Chefberater des Premierministers Recep Tayyip Erdoğan, Yiğit Bulut, hat in einem Interview mit der Star Gazete geäußert, die Türkei könnte schon bald ihre Beziehungen zu Europa kappen.

Der alte Kontinent werde, so Bulut, „auf Dauer nicht mehr gebraucht“. Künftig würde der „neue Westen“ im Wesentlichen von den USA alleine repräsentiert. „Um es in klaren Worten zu sagen: In der neuen Konstellation wird der neue Westen für die Türkei vor allem aus den USA bestehen. Wir brauchen Europa nicht mehr und die materielle und moralische Verbindung dazu könnten für uns noch zu einer Last werden“, betonte Bulut.

In der künftigen Welt werde Europa keine relevante Macht mehr sein. Die neue Weltordnung werde durch die USA und Achsen zwischen der Türkei, Russland, Eurasien und dem Nahen Osten auf der einen und China-Indien-Iran auf der anderen Seite geprägt werden.

Die USA seien das einzige Land, das westliche Werte verkörpere. Die Türkei habe es nicht mehr nötig, sich noch länger mit der herablassenden Haltung Europas zu belasten.

Erdoğan hatte den Ökonomen und Finanzanalysten Yiğit Bulut im Juli 2013 wenige Wochen nach den Gezi-Protesten zum Chefberater ernannt. Bulut galt lange als AKP-Kritiker und Nationalist. Er gilt als Schöpfer der These, die Gezi-Proteste seien Zeichen vom Ausland aus gesteuerter Versuche, den wirtschaftlichen Aufschwung der Türkei zu unterminieren.  

Im August des Vorjahres äußerte Bulut, derzeit habe die Welt nur zweieinhalb politische Führer. Einer davon wäre Erdoğan, der andere Putin, der halbe sei Barack Obama. Dieser werde durch Lobbys, die über den Kongress wirken, den er um Zustimmung für alle wesentlichen Vorhaben bitten müsse, an der Wahrnehmung seiner Führungsmacht gehindert.