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Türkei: Hagia Sophia wird in Moschee umgewandelt

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In der Türkei wird gerade eine Hagia-Sophia-Kirche in eine Moschee umgewidmet. Es geht diesmal jedoch nicht um die berühmte Hagia Sophia in Istanbul, sondern um ein Gotteshaus aus dem 12. Jahrhundert in Enez an der türkisch-griechischen Grenze, wie „Hürriyet Daily News“ berichtet.

Die Kirchenruine wird seit Jahren restauriert. Zuletzt waren bereits die Hagia-Sophia-Kirchen im westtürkischen Iznik und im nordosttürkischen Trabzon zu Moscheen umgewandelt worden.

In der Türkei gibt es seit Jahren die Diskussion, ob und wie die weltberühmte Hagia Sophia in Istanbul wieder zur Moschee gemacht werden kann. Mehrere türkische Politiker hatten sich im Laufe der letzten Jahre für einen solchen Schritt ausgesprochen.

Die im 6. Jahrhundert errichtete Hagia Sophia fungierte über rund 1000 Jahre als Reichskirche der Byzantiner und nach der osmanischen Eroberung Konstantinopels im 15. Jahrhundert als wichtigste Moschee des Osmanischen Reiches.

Nach Gründung der laizistischen türkischen Republik 1923 wurde die Hagia Sophia zum Museum erklärt, in dem religiöse Riten verboten sind. Allerdings stellte sich das Dekret, das die Umwandlung zum Museum anordnete, vor wenigen Jahren als Fälschung heraus.

Im April 2015 wurde erstmals seit 85 Jahren wieder eine Koranrezitation in der Hagia Sophia zu Istanbul durchgeführt.

Bülent Arınç als Vorreiter einer Umwidmung von Istanbuls Hagia Sophia

Nationalkonservative türkische Muslime fordern seit längerer Zeit eine Umwandlung der Istanbuler Hagia Sophia in eine Moschee. Auch Vizeministerpräsident Bülent Arınç, eine treibende Kraft hinter der Umwandlung der Hagia Sophia in Iznik, hat sich dafür ausgesprochen.

Während Hagia-Sophia-Kirchen zu Moscheen gemacht werden, können türkische Christen auch andernorts restaurierte Kirchen wieder übernehmen. So feierte der griechisch-orthodoxe Patriarch Bartholomaios I. zuletzt in einer restaurierten Kirche im westtürkischen Izmir die erste christliche Liturgie seit 93 Jahren.

Izmir, das frühere Smyrna, war bis ins 20. Jahrhundert ein Siedlungsschwerpunkt griechisch-orthodoxer Christen in Anatolien. (KNA/dtj)