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Politik

Erst Teheran, dann Berlin

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Neben Bürgerkriegen und Instabilität wird die gemeinsame Nachbarschaft der Türkei und des Iran auch von Kräften heimgesucht, die den Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten schüren wollen. Die Regierungen wollen diesen nun entgegenwirken. (Foto: cihan)

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Mohammad Reza Rahimi und Erdogan
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Premierminister Erdoğan wird dem Iran vom 28.-29. Januar einen offiziellen Besuch abstatten. Der iranische Präsident Rouhani hatte ihn eingeladen.

Erdoğans Besuch wird das erste Treffen zwischen dem türkischen Premierminister und Rouhani sein. Ende November hatte der türkische Außenminister Davutoğlu in Teheran angekündigt, dass Rouhani die Türkei im Dezember 2013 besuchen wolle, um an der Şeb-i-Arus-Zeremonie teilzunehmen, doch stellte sich später heraus, dass der iranische Außenminister Javad Zarif und nicht der Präsident selbst die Türkei besuchen sollte. Aufgrund eines „engen Zeitplans” wurde schließlich auch dieser Besuch abgesagt.

Der Iran soll Erdoğan bereits zuvor eine Einladung geschickt haben. „Unser Präsident Rouhani lädt Erdoğan zuerst nach Teheran ein”, hatte Zarif Anfang Dezember betont.

Rouhani wird als Hoffnungsträger für Dialog gesehen

„Als Rouhani iranischer Präsident wurde, entschieden die Türkei und der Iran, häufiger zu kommunizieren, wenn möglich sogar jeden Monat, um wechselseitig Agenden und Meinungen auszutauschen. Ich kann sagen, dass wir dies in den vergangenen fünf Monaten erreicht haben”, sagte Davutoğlu vor wenigen Wochen.

Obwohl die Türkei und der Iran verschiedene Positionen im Syrienkrieg vertreten, haben sie dennoch beiderseitige wichtige Anliegen, nicht zuletzt angesichts des Wiedererwachens des Sektierertums in der Region, also von extremistischen Bestrebungen, welche die Konflikte zwischen Sunniten und Schiiten anheizen wollen. Man hat sich vor diesem Hintergrund darauf geeinigt, gemeinsam gegen sektiererische und terroristische Bedrohungen zu arbeiten.

Davutoğlu hatte zuvor auch seine Freude über die Entscheidung geäußert, das wechselseitige Besuchsprogramm zwischen beiden Ländern zu intensivieren.

Erdoğans Terminplan in den kommenden Tagen und Wochen hat es in sich: Heute reist er zu Gesprächen mit Vertretern der EU nach Brüssel, nach dem Besuch in Teheran wird er außerdem in Berlin erwartet.