Connect with us

Politik

„Kann verstehen, würde ein Jude oder Atheist hinter den Korruptionsermittlungen stehen“

Spread the love

Wegen des Verdachts, in den Korruptionsskandal verwickelt zu sein, der am 17. Dezember bekannt wurde, trat Zafer Çağlayan von seinem Ministerposten zurück. Als Wahlkampfredner mobilisiert er jetzt antijüdische Ressentiments. (Foto: cihan)

Published

on

Zafer Çağlayan
Spread the love

Die Jüdische Gemeinde der Türkei (TMC) veröffentlichte der Wochenzeitung Şalom zufolge am Sonntag eine Erklärung, in welcher sie ihrem Unmut über jüngste antisemitische Aussagen des früheren Wirtschaftsministers Zafer Çağlayan Ausdruck gab.

Dieser hatte Juden in einer Äußerung implizit verdächtigt, durch Ränkespiele im Hintergrund die politische Situation in der Türkei zu Ungunsten einer islamischen Regierung beeinflussen zu wollen und damit klassische antisemitische Stereotypen bedient. Çağlayan hatte geäußert, er könne verstehen, würde ein Jude oder Atheist hinter den Korruptionsermittlungen vom 17. Dezember stehen und würde sich fragen, wie ein Muslim eine solche Operation unternehmen könne.

Bei einer Veranstaltung in Tarsus (Provinz Mersin) meinte der frühere Minister, der im Zusammenhang mit den Korruptionsuntersuchungen selbst ins Visier der Ermittler gekommen war, dass das Ziel der Ermittlungen wäre, den Friedensprozess zu obstruieren, der den jahrzehntelangen Konflikt zwischen dem türkischen Staat und der terroristischen PKK beenden soll.

Wörtlich sagte Çağlayan Al Jazeera Türk zufolge: „Die Nation sieht sehr gut, welche Mentalität wir bekämpfen. Ich kann euch vieles erzählen. Ich würde es sogar noch verstehen, wenn ein Jude, ein Atheist oder ein Zoroastrier uns das alles antun würde. Aber Schande über sie, wenn es auch noch Menschen sind, die behaupten, Muslime zu sein, wenn sie solche Dinge tun. Wie könnte ein Muslim je so etwas tun?“