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Politik

Korruptionsaffäre in der Türkei: Minister treten zurück

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Die Korruptionsaffäre in der Türkei hat ihre ersten personellen Konsequenzen gefordert. Innenminister Muammer Güler und Wirtschaftsminister Zafer Çağlayan gaben am Mittwoch ihren Rücktritt bekannt. (Foto: zaman)

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Der türkische Innenminister Muammer Güler und Wirtschaftsminister Zafer Caglayan sind zurückgetreten.
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Im Korruptionsskandal in der Türkei hat die Regierung in Ankara erste Konsequenzen gezogen. Am heutigen Mittwoch erklärten Innenminister Muammer Güler (li.) und Wirtschaftsminister Zafer Çağlayan (re.) ihren Rücktritt. Das engste familiäre Umfeld beider Minister war in den Fokus der Korruptionsermittlungen geraten, die vor zwei Wochen bekannt wurden. Es ist zurzeit unklar, ob es noch weitere Rücktritte geben wird.

Çağlayan erklärte, dass es sich bei der Korruptionsaffäre „eindeutig um ein Komplott” handle. Mit seinem Rücktritt wolle er dazu beitragen, dass die Wahrheit ans Licht komme. Ähnlich äußerte sich Güler. Es gehe darum, dem „fiesen Spiel” ein Ende zu bereiten.

Die türkische Regierung ist wegen des Korruptionsskandals, der das Land seit Tagen erschüttert, unter Druck. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan hat die Ermittlungen als „dreckige Operation” gegen seine Regierung mit Hintermännern im In- und Ausland bezeichnet. Nach den Festnahmen Dutzender Verdächtiger am vergangenen Dienstag hatte die Regierung zahlreiche ranghohe Polizisten des Amtes entheben lassen, darunter den Polizeichef von Istanbul.

Am Montag hatte die Regierung zudem angeordnet, dass Journalisten ohne explizite Einladung keinen freien Zutritt zu Polizeibehörden mehr haben. Bereits zuvor hatte sie eine Verfügung erlassen, wonach Polizisten ihre Vorgesetzten über Ermittlungen künftig informieren müssen. Die Regierung war von den Festnahmen überrascht worden. Unter den Untersuchungshäftlingen ist der Sohn des mittlerweile zurückgetretenen Innenministers Muammer Güler.

Premierminister Erdoğan ist am Dienstagabend von seiner Reise nach Pakistan zurückgekehrt. Er hat sich bislang noch nicht zu den Rücktritten geäußert. (dtj/dpa)