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Panorama

Türkei muss Deniz Naki und Amed SK 14.000 Euro zahlen

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Die Türkei hat mit einer Spielsperre und einer Geldstrafe für den deutsch-türkischen Fußball-Profi Deniz Naki dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zufolge gegen dessen Rechte verstoßen.

Die türkischen Behörden hätten nicht gezeigt, dass die angeführten Gründe für die Strafe angemessen und ausreichend seien, teilte das Gericht am Dienstag in Straßburg mit. Wegen Verstößen gegen Nakis Meinungsfreiheit und sein Recht auf ein faires Verfahren muss die Türkei ihm und seinem Club Amed Sportif Faaliyetler zusammen etwa 14.000 Euro zahlen. Auch in zwei weiteren Fällen stellte der Gerichtshof bei Strafen des Türkischen Fußballverbandes (TFF) wegen öffentlicher Aussagen Menschenrechtsverstöße fest.

Der Disziplinarrat des Verbands hatte Naki Anfang 2016 vorgeworfen, mit einem Post auf Facebook ideologische Propaganda betrieben und zu Gewalt angestiftet zu haben. Der in Düren aufgewachsene frühere Spieler des FC St. Pauli und des SC Paderborn wurde für zwölf Spiele gesperrt und erhielt eine Geldstrafe von etwa 6000 Euro. Der Schiedsausschuss des TFF bestätigte die Strafe. Dem Menschenrechtsgericht zufolge gibt es wegen struktureller Mängel aber berechtigte Gründe, die Unabhängigkeit dieser Institution anzuzweifeln.

TFF sperrte lebenslang

Im Januar 2018 sperrte die TFF Naki schließlich lebenslang und verhängte eine weitere Geldstrafe. Diese Entscheidung war aber nicht Teil des Urteils des Menschenrechtsgerichts.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mit Sitz im französischen Straßburg gehört zum Europarat. Das von der Europäischen Union unabhängige Organ setzt sich für den Schutz der Menschenrechte in den 47 Mitgliedstaaten ein. Auch Staaten können vor dem Gerichtshof Klagen gegen ein anderes Mitgliedsland einreichen.

dpa/dtj

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