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Regierungsnaher Journalist rechnet mit AKP-Politik ab: „Es reicht!“

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Ein Kolumnist der regierungsnahen türkischen Zeitung Yeni Şafak hat im Fernsehen der türkischen Regierungspolitik und den Beratern von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan öffentlich ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt.

In der Polit-Talkshow „Neden“ (zu Deutsch „Warum“) des staatlichen Senders TRT Diyanet kritisierte Yusuf Kaplan am vergangenen Freitag insbesondere die „Null-Probleme-Strategie“ des früheren AKP-Außen- und jetzigen Premierministers Ahmet Davutoğlu. „Diese Strategie ist als Idee hervorragend, aber in der Umsetzung nicht mehr als Romantik und Wunschdenken. Sie findet überhaupt keinen Widerhall in der Realität. Und erst recht nicht in der Region“, so Kaplan, der auch nicht gut auf die Berater von Staatspräsident Erdoğan anzusprechen war. Ohne ihn beim Namen zu nennen, griff er Chefberater Yiğit Bulut an und bezeichnete ihn als „den mit den gegelten Haaren“. „Sie haben das Land ruiniert“, erklärte Kaplan, dessen Kolumne mehrmals in der Woche bei Yeni Şafak erscheint.

Auch mit den jüngsten Manövern in der Außenpolitik der Türkei kann sich Kaplan nicht anfreunden: „Warum frierst du die Beziehungen zur EU ein? Bist du nicht mehr bei ganz bei Sinnen?“, fragte er verbittert.

Ob der Journalist mit Konsequenzen zu rechnen hat, ist zur Stunde unklar. Über Twitter erklärte er am Montag, seine einzige Sorge sei es, das Umfeld Erdoğans von den „Schakalen und Schleimern, die ihm den Boden unter den Füßen wegziehen und die Türkei in die Katastrophe stürzen“, zu säubern.