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Politik

Erdoğan: USA sollen Aufrüstung der YPG rückgängig machen

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Kurz vor dem Besuch des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan gibt es einen Streit zwischen der Türkei und den USA. Grund dafür ist die US-amerikanische Unterstützung der YPG.

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Kurz vor dem Besuch des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan gibt es einen Streit zwischen der Türkei und den USA. Grund dafür ist die US-amerikanische Unterstützung der YPG. 

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoğlu hat geplante US-Waffenlieferungen an die syrische Kurdenmiliz YPG scharf kritisiert. «Jede Waffe, die ihnen in die Hände fällt, ist eine Bedrohung für die Türkei», sagte Cavusoğlu bei einem Besuch vor Journalisten in Montenegro. Die YPG sei genauso wie die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK eine «Terrororganisation». «Zwischen ihnen gibt es überhaupt keinen Unterschied. Sie heißen nur anders.», sagte Cavusoglu. In der Vergangenheit seien nach türkischen Erkenntnissen an die YPG gelieferte Waffen zudem in die Hände der PKK gelangt. Auch der stellvertretende türkische Ministerpräsident Nurettin Canikli hat die geplanten US-Waffenlieferungen an die syrischen Kurden als «nicht akzeptabel» bezeichnet. «Wir erwarten, dass von diesem Fehler abgesehen wird», teilte er am Mittwoch via Twitter mit. Eine solche Politik nutze niemandem.

 

 

Auch der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat sich am Mittwoch zu Wort gemeldet. Erdoğan hat die USA dazu aufgefordert, von Waffenlieferungen an die syrische Kurdenmiliz YPG in Syrien abzusehen. Die Entscheidung dafür sei ein «Fehler» und die US-Regierung solle diesen rückgängig machen, sagte Erdogan am Mittwoch vor Journalisten in Ankara. Er kündigte an, die «Sorgen» der Türkei bezüglich der Waffenlieferungen US-Präsident Donald Trump bei einem Treffen am 16. Mai in Washington «persönlich und detailliert» darzulegen. «Ich wünsche mir, dass noch bevor ich nach Amerika reise, von manchen Tatsachen, die bisher dargelegt und geäußert wurden, abgesehen wird», sagte Erdogan. Auch die türkische Regierung äußerte scharfe Kritik. Die kurdischen Kämpfer in Syrien begrüßten den Schritt der USA dagegen als «historische Entscheidung».

Entscheidung kommt vor Erdoğan-Besuch

Die USA hatte am Dienstag entschieden, die YPG in Syrien im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aufzurüsten.

US-Präsident Donald Trump hatte dem Verteidigungsministerium am Dienstag dafür grünes Licht gegeben. Es handelt sich bei den Lieferungen nach Angaben des Pentagons um Handfeuerwaffen, Maschinengewehre, Munition und gepanzerte Fahrzeuge. Die YPG sind Teil des Bündnisses Syrische Demokratische Kräfte (SDF). Im Gegensatz zu der Türkei erkennt die US-Regierung offiziell nur die PKK als Terrororganisation an. Die YPG dagegen ist für die USA im Kampf gegen den IS ein wichtiger Partner.

Ankara kritisiert die US-Unterstützung für die YPG immer wieder. Das türkische Militär geht im Südosten des Landes vor allem in den Grenzregionen zu Syrien und dem Irak massiv gegen die Terrororganisation PKK vor. Die PKK, die auch in Europa als Terrororganisation gilt, ist für zahlreiche tödliche Anschläge in der Türkei verantwortlich. Ein Waffenstillstand war im Juli 2015 gescheitert.

 

dpa/ dtj