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Politik

Türkei: Widerstand gegen Perinçek wächst

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Der türkische Journalist Ümit Zileli beschuldigt Doğu Perinçek, mit Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan gemeinsame Sache zu machen und trat deswegen zurück.

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Der Journalist Ümit Zileli, der zuletzt für die Medienorgane der linksnationalistischen Aydınlık-Gruppe arbeitete, ist zurückgetreten.

Zileli erklärte seinen Rücktritt als Moderator bei Ulusal Kanal, als Kolumnist der Zeitung Aydınlık sowie als Kandidat der Vatan Partisi (Heimat-Partei). Als Grund für seinen Rücktritt führte Zileli an, dass Doğu Perinçek als Chef des Fernsehsenders Ulusal Kanal sowie der Vatan Partisi Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan unterstütze und mit ihm gemeinsame Sache mache. Zileli schrieb: „Ist es wert, mit jenen gemeinsame Sache zu machen, die die unmoralischsten 13 Jahre der türkischen Geschichte zu verantworten haben, denen morgen in Silivri der Prozess gemacht werden wird, wo auch ihr angeklagt wart?“

Der Hintergrund des Streits: Am 11. September hatte eine Gruppe von Künstlern, Schriftstellern und Journalisten eine Erklärung veröffentlicht, in der sie für die aufflammende Gewalt nach den Wahlen am 7. Juni Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan mitverantwortlich machten. Sie überschrieben ihre Erklärung mit der Überschrift: „Der Hauptverantwortliche ist der verantwortungslose Staatspräsident“. Doğu Perinçek kritisierte diese Erklärung. Sie sei etwas, das gegen die Landesverteidigung gerichtet sei, die gegen den vom „US-Imperialismus“ unterstützten Terror geführt werde.

Zileli verteidigte seine Unterschrift mit den Worten: „Meine Unterschrift unter der Erklärung ist mein wertvollstes Geschenk für meine Tochter, für meine Enkelkinder, auf die ich hoffe, sowie für mein Volk. Ich bin stolz darauf.“

Ideologisch betrachtet geben sich Doğu Perinçek und Recep Tayyip Erdoğan als Männer zweier völlig verschiedener Welten aus. Der eine tritt mit maoistischem Hintergrund für einen linken, säkularen Nationalismus ein, der andere gibt sich religiös national.