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Sport

Türkei will gegen Holland „doppeltes Bayram-Fest“ feiern

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Die Türkei bleibt unter Fatih Terim ohne Punktverlust. Auch im dritten Spiel gelang den „Milliler“ ein Zu-Null-Sieg. Am Dienstag steht nun das Finale gegen die Niederlande an. Gewinnen die Türken, winken die fast nicht mehr für möglich gehaltenen Playoffs. (Foto: iha)

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Die türkischen Nationalspieler jubeln über den 1:0-Führungstreffer von Umut Bulut im Spiel gegen Estland.
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Die türkische Nationalmannschaft setzt unter Trainer Fatih Terim die Siegesserie fort und fuhr in Talinn gegen Estland einen ungefährdeten 2:0-Sieg ein. Somit wahrte die sie die Chance auf eine Playoff-Teilnahme und kann diese noch aus eigener Kraft erreichen, da der bisherige Gruppenzweite Ungarn mit 8:1 in den Niederlanden deutlich unter die Räder geriet. Am Dienstag empfängt die Türkei nun das „Oranje-Team“, das gestern noch mit der eindrucksvollen Schützenhilfe dem Team von Fatih Terim eine Steilvorlage gab.

Umut Bulut trifft zur Führung

Beim Auswärtsspiel im Baltikum drückte die Türkei von der ersten Minute an dem Spiel ihren Stempel auf und drängte den Underdog aus Estland tief in die eigene Hälfte. Doch gegen die kompakt stehenden Esten tat sich die Türkei schwer, nennenswerte Chancen herauszuspielen. Die Terim-Elf hatte deutlich mehr Ballbesitz und zog Mitte der ersten Halbzeit das Tempo an, um den Gastgeber unter Druck zu setzen. Am ersten Schussversuch probierte sich Umut Bulut in der 21. Minute. Wenig später wurde der Galatasaray-Stürmer von Linksverteidiger Caner Erkin, der am Dienstag gelbgesperrt fehlen wird, wunderbar per Flanke angespielt und brachte den Ball mit einem präzisen Kopfstoß im Tor von Estland-Keeper Sergei Pareiko unter (23.).

Mit Schwung aus der Kabine

Nach dem wichtigen Führungstreffer zog sich die Türkei etwas zurück, um die knappe Führung nicht in Gefahr zu bringen. Die Hausherren versteckten sich nicht und schafften es einige Male, sich mit Angreifer Henrik Ojamaa über die Flügel durchzusetzen. Doch die türkische Viererkette stand felsenfest und ließ bis zum Halbzeitpfiff nichts mehr anbrennen. Zur zweiten Halbzeit wollte die Türkei bereits früh den Sack zumachen, um erst keine Spannung aufkommen zu lassen. Dies gelang ihr früh durch das Tor von Burak Yılmaz, der nach der Vorarbeit vom Ex-Hamburger Gökhan Töre auf 2:0 erhöhte (47.)

Schicksalsspiel gegen „Oranje“

Von nun an hatte die türkische Elf das Spiel unter Kontrolle und beschränkte sich auf die Ergebnisverwaltung. Als der italienische Unparteiische Nicola Rizzoli abpfiff, war die Erleichterung groß. Denn der 2:0-Endstand beschert der Türkei ein entscheidendes abschließendes Gruppenspiel gegen den unangefochtenen Tabellenführer aus den Niederlanden. Das Duell gegen Louis van Gaals Schützlinge wird am Dienstag im Şükrü-Saraçoğlu-Stadion in Istanbul ausgetragen.

Terim mobilisiert das Volk

Im Anschluss an das Estland-Spiel meldete sich Fatih Terim zu Wort und sprach zudem ein Appell an das türkische Volk aus: „Im Şükrü-Saraçoğlu sind wir auf die Unterstützung von 50000 euphorisierten Fans angewiesen, die mit Herz und Seele dabei sind. Denn wir sind die türkische Nationalmannschaft. Am Dienstag geht es ausschließlich nur um die rot-weißen Farben. Ich fordere alle Fans auf, geduldig und tolerant sein. Wenn wir nach Brasilien fliegen, haben wir alle einen Beitrag am Erfolg. Ich hoffe, dass wir uns am Dienstag für die Play-Off-Spiele qualifizieren und somit ein doppeltes Bayram-Fest (am Dienstag begehen die Muslime das Opferfest, Anm. d. Red.) feiern können.“

Fatih Terim hatte die Nationalmannschaft im August zunächst in Doppelfunktion als Galatasaray-Trainer übernommen. Nach den beiden Siegen gegen Andorra (5:0) und in Rumänien (2:0) trennte sich der türkische Rekordmeister vom Starcoach wegen Differenzen zwischen Terim und Klubboss Ünal Aysal. Unter Terim-Vorgänger Abdullah Avcı hatte die Nationalmannschaft weit unter ihren Möglichkeiten gespielt, ihr drohte das frühzeitige Aus. Erreicht die Türkei am Dienstag nun doch noch die Playoffs, wird der ohnehin sehr beliebte Terim endgültig zur lebenden Trainerlegende.