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Ägypten will türkische Serien aus dem Fernsehen verbannen

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Wie die „Welt“ berichtet, soll es seitens des ägyptischen Fernsehens künftig einen durchgängigen Boykott türkischer Seifenopern geben. Der ägyptische Informationsminister Essam al-Amir soll sich mit einem diesbezüglichen Ersuchen an die Redaktionen aller Satellitensender gewandt haben, so meldete die ägyptische Nachrichtenagentur Mena am Sonntag.

Grund für diesen Schritt sei das Verhalten des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan im Rahmen der UN-Vollversammlung von letzter Woche, als dieser seinem ägyptischen Amtskollegen Abdel Fattah al-Sisi vorgeworfen hatte, einen demokratisch gewählten Präsidenten unrechtmäßig abgesetzt zu haben und ein illegitimer Herrscher zu sein.

Erdoğan lehnte zudem auch die Teilnahme an einem gemeinsamen Abendessen ab, weil er, so seine Begründung, nicht mit einem „Putschisten“ den Tisch teilen wolle.

Die Sender sollen demnach ab sofort türkische Serien jeglicher Art boykottieren. Für das Publikum ist diese Entwicklung höchst unbefriedigend, erfreuen sich türkische Seifenopern im arabischen Raum doch einer immer größeren Beliebtheit, vor allem in Ferienzeiten und an Feiertagen. Bis dato werden türkische Soaps in 20 arabischen Länder ausgestrahlt.

Bereits im Sommer 2013 hatten einige Sender auf die Initiative von Künstlern hin die Ausstrahlung türkischer Serien eingestellt, nachdem der damals noch als Premierminister tätige Erdoğan die Absetzung des der Muslimbruderschaft nahe stehenden Präsidenten Muhammad Mursi durch die Militärs unter dem damaligen General al-Sisi und die Niederschlagung von Protesten der Anhänger des gestürzten Staatschefs scharf verurteilt hatte.

In weiterer Folge ist auch der diplomatische Kontakt zwischen der Türkei und Ägypten weitgehend zum Erliegen gekommen.