Bildung & Forschung
Türkisch-Deutsche Uni in Istanbul startet zum Wintersemester
Nach Verzögerungen steht nun endlich der Start der Türkisch-Deutschen Universität in Istanbul fest. Rund 5000 Studierende sollen eingeschrieben sein. Der DAAD bezuschusst die Uni mit ca. 4 Mio. Euro im Jahr. (Foto: Azamat Damir)
Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (2. v. re.) erhofft sich vom Start einer Türkisch-Deutschen Universität (TDU) in Istanbul in zwei Monaten einen Schub für die Bürgergesellschaft. „Wir sind fest davon überzeugt, dass die besondere Universität auch ein wichtiges Signal ist für die Entwicklung der Zivilgesellschaft”, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch in Berlin. „Ich wünsche mir dort auch Studenten, die politisch aktiv sind.”
Die Vorsitzende des Konsortiums der TDU und ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (2. v. li.) sieht die Uni als verbindendes Element zwischen dem deutschen und dem türkischen Volk. Bisher habe man viel für ein gutes partnerschaftliches Verhältnis getan, das TDU-Projekt werde dieses weiter festigen.
Der Start des Lehrbetriebs an der im asiatischen Teil Istanbuls gelegenen TDU hatte sich seit dem Beginn der Planungen 2006 immer wieder verzögert. Mitte September soll er auf Deutsch, Türkisch und Englisch mit 135 Studenten beginnen. Zehn Prozent der Plätze sind nach Angaben des Rektors Prof. Dr. Halil Akkanat (li.) für ausländische Studenten vorgesehen, darunter auch Deutsche. Mittelfristig sollen rund 5000 Studenten an der Hochschule in Istanbul lernen.
Akkanat betonte, dass es sich bei der TDU nicht um eine private, sondern eine staatliche Universität handelt. 29 deutsche Unis zählten zu den Partnern. An der Finanzierung der staatlichen Universität ist auch die deutsche Seite beteiligt. Deutschland habe unter anderem die Kosten für die Planung der Studiengänge übernommen und werde deutsches Lehrpersonal bezahlen, sagte Wanka. Auch der DAAD werde die Uni jährlich mit etwa vier Millionen Euro unterstützen. Akkanat zufolge stellte die türkische Regierung bislang 80 Millionen türkische Lira (rund 32 Millionen Euro) unter anderem für den Bau zur Verfügung.
Auf die Frage, ob es ein ähnliches Projekt demnächst auch auf deutschem Boden geben werde, sagte Wanka, dass dies derzeit nicht geplant sei. Man werde die TDU aber genauestens im Blick behalten und auch von ihren Erfahrungen und Erkenntnissen profitieren. Ausgeschlossen sei daher ein ähnliches Projekt nicht. (dtj/dpa)
