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Politik

Türkische Botschaft in Moskau angegriffen

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Die angespannte Lage zwischen der Türkei und Russland macht sich mittlerweile auch auf den Straßen bemerkbar. In Moskau wurde die türkische Botschaft angegriffen. Derlei Vorfälle sind auch in der Türkei bekannt.

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In Moskau haben mehrere Hundert Menschen vor der türkischen Botschaft demonstriert und diese mit Steinen, Farbbeuteln, Tomaten und Eiern beworfen. Die nationalistisch-rechtspopulistische „Liberal-Demokratische Partei Russlands“ (LDPR) hat Proteste gegen den gestrigen Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs durch die türkische Luftwaffe organisiert, zu denen sich rund 500 Teilnehmer einfanden. Die Demonstranten trugen russische, syrische und Parteifahnen und skandierten Parolen vor dem Gebäude der Botschaft nahe der Moskwa. „Der Angriff auf einen russischen Kampfjet hat mich wütend gemacht. Deswegen will ich dem türkischen Staat sagen, dass er dafür die Verantwortung wird tragen müssen“, sagte einer der Demonstranten der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS.

Türkischen Diplomaten zufolge gingen dabei Fensterscheiben in den ersten beiden Stockwerken des vierstöckigen Gebäudes zu Bruch. Zwar habe es keine Verletzten gegeben, aber die russische Polizei sei auch nicht in der Lage gewesen, die Proteste zu unterbinden. Nach der Attacke riefen Demonstranten „Wir werden morgen wiederkommen“.

Russland? Holland? Egal! Hauptsache Blau, Weiß und Rot!

Umgekehrt muss sich die russische Botschaft in der Türkei anscheinend weniger Sorgen vor aufgebrachten Nationalisten machen. Die niederländische dafür umso mehr. Am Samstag zogen Demonstranten, die einem Aufruf der Ülkü Ocakları (auch als Graue Wölfe bekannt) sowie der Alperen Ocakları (eine andere nationalistische Gruppierung, die der Großen Einheitspartei BBP nahesteht) folgten, durch Istanbul. Sie protestierten gegen die von Russland unterstützten Angriffe der syrischen Armee auf die Turkmenen in Syrien.

Vom Taksim-Platz aus marschierten sie die İstiklal-Straße hinab in Richtung des russischen Konsulats. Doch statt 100 Meter die Straße abwärts zum russischen Konsulat zu ziehen, versammelten sie sich vor dem niederländischen. Anscheinend waren sie sich nicht ganz sicher, welche der beiden Fahnen die russische ist, jedenfalls begannen sie, vor dem niederländischen Konsulat Parolen zu skandieren und es mit Eiern zu bewerfen.

Dem niederländischen Konsul Robert Schuddeboom scheint das nicht zum ersten Mal zu passieren, über den Kurznachrichtendienst Twitter machte er den Vorfall publik:

Bereits diesen Sommer hatten Anhänger der Grauen Wölfe gezeigt, dass kulturelle Sensibilität nicht ihre größte Stärke zu sein scheint. Als es im Rahmen der chinesischen Unterdrückung der uigurischen Minderheit zu Solidaritätsprotesten für das muslimische Turkvolk in China kam, griff eine Gruppe Grauer Wölfe in Istanbul eine südkoreanische Reisegruppe an. Sie hielten sie für Chinesen. Für ebenso große Empörung sorgte daraufhin der MHP-Vorsitzende Devlet Bahçeli, der den Vorfall mit den rassistischen Worten relativierte, dass es ja auch nicht so einfach sei, Chinesen und Koreaner auseinanderzuhalten, denn: „Beiden haben Schlitzaugen.“