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Bildung & Forschung

Seht Frauen endlich als Akteure der Geschichte! – Türkische Professorin zu Gast an deutscher Uni

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weibliche Kampfpilotinnen
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Frauen waren in der Geschichte nicht selten bedeutender als Männer und hatten auch viel zu entscheiden, aber die männliche Dominanz in der Geschichtserzählung prägt heute eindeutig das Bewusstsein. In einem Studiengang mit dem Titel „History of Woman Philosophers“ haben sich nun Wissenschaftler der Vorstellung der bedeutendsten Philosophinnen in der europäischen Geschichte verschrieben. Zu ihnen zählt Professorin Dr. Lale Levin Basut aus der Türkei.

Anlässlich der internationalen Seminarreihe an der Universität Paderborn wird die junge türkische Wissenschaftlerin, die an der Istanbuler Privatuniversität Yeditepe lehrt, über zwei beeindruckende Frauen in der antiken griechischen Geschichte referieren.

In unserer heutigen Gesellschaft ist es kein Einzelfall, dass Frauen immer noch viel zu oft funktionalisiert und dadurch erst recht reduziert werden. Entweder ist Frau sexy und muss deshalb mehr Haut zeigen, damit die von Männern dominierten Industrien ihre Produkte besser verkaufen, oder sie wird als Ressourcenlieferantin betrachtet und auf das Gebären reduziert. Es hat schon immer Epochen, Umstände und Institutionen gegeben, die die Bedeutung der Frau auf einen kleinen Radius begrenzten.

Dabei sind nahezu alle Ereignisse in der Geschichte ebenso von Frauen  bestimmt wie von Männern. Ein richtiger Ansatz wäre es zu sagen, dass Frauen und Männer in gleichem Maße an wichtigen Ereignissen der Vergangenheit beteiligt waren.

Aus diesem konkreten Bedürfnis heraus arbeitet und forscht das Personal zusammen mit den Studierenden des Instituts „History of Woman Philosophers & Scientists“ der Universität Paderborn daran, die wichtigen Frauen der Geschichte zu identifizieren und sie beim Namen zu nennen. Hier lernen Studierende, dass Plato Lehrerinnen hatte, die Aspasia und Diotima hießen. Sogar die berühmte Rede Platos über die Demokratie sei von einer dieser Lehrerinnen vorbereitet worden. In der Antike und bis ins 15. Jahrhundert hinein wurden diese historischen Fakten nicht hinterfragt, bis schließlich am Ende des 15. Jahrhunderts der Italiener Marsilio Ficino es für absurd erklärte, dass eine Rede wie die des Plato von einer Frau stammen solle.

Um dem näher auf den Grund zu gehen, wird Lale Levin Basut ein spezielles Seminar leiten. Zwischen den philosophischen Instituten der Universität Paderborn und der Yeditepe-Universität besteht eine Kooperation im Rahmen des internationalen Erasmus-Austauschprogramms.