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Kultur/Religion

Auf den Spuren der türkischen Republik in der Kunst

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Das Pera Museum stellt anlässlich des Tages der Republik Zeichnungen und Malerei aus der Zeit von 1950 bis 2000 aus. Auf diese Weise soll auch ein Teil jener Lücke gefüllt werden, die das Bild- und Skulptur-Museum seit seiner Schließung hinterlässt. (Foto: Pera Museum)

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Ein Bild im Pera-Museum in Istanbul
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Obwohl man im Laufe des Jahres in Istanbul allenthalben auf zahlreiche Kunstausstellungen stößt, ist es immer spannend, eine Ausstellung über bedeutende künstlerische Arbeiten der frühen Jahrzehnten moderner Kunst in der Türkei zu sehen zu bekommen, besonders seitdem das Bild- und Skulptur-Museum Istanbul, das im Jahre 1937 gegründet worden war, im Jahr 2007 aufgrund von Renovierungen geschlossen wurde.

Später wurde die Sammlung des Museums, die sich auf Exponate der Zeit vom Jahr 1870 bis 1990 erstreckt, in ein anderes Gebäude gebracht und es gibt immer noch keine klaren Informationen hinsichtlich einer Wiedereröffnung des Museums oder der Sammlung.

Eine neue Ausstellung des Pera Museums setzte sich nun mit dem Thema „Bilder über die türkische Republik“ auseinander und präsentiert Zeichnungen berühmter Künstler wie Bedri Rahmi Eyüboğlu, Abidin Dino, Cihat Burak und Yüksel Arslan aus der Zeit von 1950 bis 2000 und heißt zu diesem Zweck seine Gäste im dritten Stock des Museums in Tepebaşı/Istanbul willkommen.

Unter dem Titel „Träume, Realitäten, Bilder: Das Bild der Republik in der modernen türkischen Zeichnung” organisierte Ekrem Işın die Ausstellung und stellte sie zusammen, um den 90. Geburtstag der Republik zu feiern. Bei einer Pressevorstellung im Museum erklärte Işın, dass die Ausstellung nicht darauf abzielt, über die moderne türkische Malerei zu berichten, sondern dazu dienen soll, den Blick auf die Kunstform so zurückzuführen, wie sie die Geschichte bezeugt.

Der Kurator teilte den Themenumfang in sieben Abschnitte, um die Entwicklung des republikanischen Bildes besser zu analysieren. Die Abschnitte heißen: „Die Stiftungen: Das epische Bild der Republik”, „Erde Menschen”, „Das Fegefeuer: Leben in Slums”, „Müdigkeit”, „Bilder der Republik für eine städtische Mythologie” und „Modernismus rührt die Vergangenheit auf”.

„Die moderne türkische Zeichnung war die soziale Kunst des Bildes“

In seinem Artikel mit dem Titel „Eine kurze Geschichte der Republik als ein Abenteuer des Bildes” schreibt Işın im Ausstellungskatalog, dass am Anfang das Bild der Republik aus dem Land selbst geboren wurde. „All die Werte, die mit dieser produktiven Quelle verbunden waren, gewannen an Bedeutung: der Glaube, auf den eigenen Füßen zu stehen, eine öffentliche Sphäre, die auf Teilen und den moralischen Verpflichtungen gegenüber den Armen basiert…. Dies war ein Traum. Dann beginnt die Bilderreise durch die Geschichte zur Realität: Die menschliche Tragödie in den Steppen und kargen Ländern kommt zum Ausdruck, das Wandern der Karawanen in die Städte, geladen mit Hoffnung.

Diese Sehnsüchte wurden lange vor den Toren der Stadt gehalten, und ihnen wurde nicht erlaubt, einzutreten. Das Leben in den Slums wurde zum Ort der neuen Träume. Gebaut von den Massen und den wegweisenden Ereignissen entstand der Turm zu Babel, mit anderen Worten die moderne Stadt, als letzter Halt für das Bild der Republik. Dieses Bild war präsent, als die soziale Müdigkeit das erste Mal gefühlt wurde; dieses Bild dachte, es sei notwendig, zurückzuschauen und das schwere Erbe zu re-interpretieren, das es trug. Die moderne türkische Zeichnung war die soziale Kunst des Bildes, das seine jüngste Geschichte bezeugte, an Abenteuern teilnahm und aufhörte, auf seine Bruchstellen zu achten”, erklärt Işın.

„Träume, Realität, Bilder: Das Bild der Republik in der modernen türkischen Malerei” zeigt außerdem Zeichnungen von  Avni Arbaş, Nuri İyem, Neşet Günal, Turan Erol, Oya Zaim Katoğlu, Orhan Peker, Devrim Erbil, Bedri Baykam, Mehmet Güleryüz, Komet, Burhan Uygur, Erol Akyavaş und Adnan Çoker. Die Ausstellung läuft seit dem 09. Oktober und dauert noch bis zum 10. November an.

Weitere Informationen über die Ausstellung können über www.peramuseum.org abgerufen werden.