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Panorama

Türkischer Botschafter wird Oldenburger Grünkohlkönig

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Novum bei der Wahl des Oldenburger Grünkohlkönigs: Mit Hüseyin Avni Karslıoğlu wurde erstmals der Botschafter eines fremden Landes „gekrönt“. Statt wie sonst Schweinsbraten gab’s Hühnchen. (Foto: dpa)

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Der Ministerpräsident von Niedersachsen, Stephan Weil (SPD, l), der türkische Botschafter und designierter Grünkohlkönig, Hüseyin Avni Karslioglu (M), und der Oberbürgermeister von Oldenburg, Gerd Schwandner (CDU, r) posieren am 17.02.2014 in Berlin während eines Fototermins.
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Premiere bei der Wahl des Oldenburger Grünkohlkönigs in Berlin: Das Amt wurde erstmals in seiner fast 60-jährigen Geschichte dem Botschafter eines fremden Staates übertragen – Hüseyin Avni Karslıoğlu aus der Türkei. Der Diplomat übernahm den Posten am Montagabend beim traditionellen „defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“ (deftiges Oldenburger Grünkohlessen) in der Vertretung des Landes Niedersachsen in Berlin.

Der neue König stellte die Köche vor eine besondere Herausforderung: Normalerweise kommen kiloweise Schweineschmalz, Speck, Kasseler, Fleischpinkel und Mettwürste in den Kohl und geben ihm den richtigen Geschmack. Um das deutsche Brauchtum auch für muslimische Gaumen empfänglich zu machen, wurde für den türkischen Botschafter und seine Begleitung auch vegetarische Portionen gekocht und als Alternative zu Schweinefleisch eine Hühnchenvariante serviert.

Sein Vorgänger, Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU), musste turnusmäßig abdanken – gewissermaßen der zweite Rücktritt im Kabinett Merkel binnen weniger Tage, wenn auch mit geringeren Nachwirkungen als im Fall von Landwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (CSU). Zuvor hatten auch schon Angela Merkel und der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff die Auszeichnung erhalten. Zu den weiteren Grünkohlmonarchen gehören unter anderem die Alt-Kanzler Helmut Schmidt (SPD) und Helmut Kohl (CDU), die ehemaligen Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) und Joschka Fischer (Grüne) und auch der einstige Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP).

Oldenburger Grunkohl

Seit 1956 nutzen die Oldenburger das Grünkohlessen, um für ihre Stadt und Region zu werben. Schon als Bonn noch Bundeshauptstadt war, hatte sich das Essen als Politpromi-Treff etabliert. Nur wegen der Hochwasserkatastrophe 1962 und im Golf-Krieg 1991 fiel es aus. (dpa/dtj)