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Panorama

Tuğçe Albayrak: Freundinnen schildern, wie es zur Eskalation kam

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Am zweiten Prozesstag haben die Freundinnen von Tuğçe Albayrak den Angeklagten Sanel M. belastet. Demnach soll es schon im Schnellrestaurant zur Eskalation gekommen sein. (Foto: dpa)

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Am zweiten Tag der Prozesses im Fall Tuğçe Albayrak haben die Freundinnen des Opfers geschildert, wie die Auseinandersetzung mit der Gruppe um den Angeklagten Sanel M. in der Tatnacht aus dem Ruder gelaufen ist. Schon in der McDonald’s-Filiale in Offenbach seien die Mädchen angepöbelt und beleidigt worden, auf dem Parkplatz sei dies später eskaliert, sagten Zeuginnen vor dem Landgericht Darmstadt aus.

Der 18 Jahre alte Sanel M. soll den jungen Frauen zufolge auf dem Parkplatz auf Tuğçe losgegangen sein. Ein Freund habe versucht, ihn zurückzuhalten. Auch Tuğçe sei von einer Freundin zurückgehalten worden. Ob sie sich dabei losgerissen hat, um auf M. zuzugehen, konnte die 21-Jährige – anders als in ihrer ersten Vernehmung – nicht mehr sicher sagen.

Sanel M. und seine Freunde hätten die Mädchen in dem Schnellrestaurant von Anfang an übel beleidigt, sagte eine 22-Jährige. Als sie eine laute Auseinandersetzung aus der Toilette im Untergeschoss gehört hätten, sei Tuğçe aufgesprungen und nach unten gerannt. Einer 20 Jahre alten Zeugin zufolge hatte Tuğçe dort bereits zuvor zwei junge und angetrunkene Mädchen bemerkt. Zwei Freundinnen seien der Studentin danach auf die Damentoiletten gefolgt, wo Sanel M. und zwei seiner Freunde an der Türschwelle mit den 13 Jahre alten Mädchen diskutierten.

Tuğçe habe die jungen Männer aufgefordert zu gehen und sich nach dem Wohlergehen der Mädchen erkundigt. Zwei oder drei Männer Mitte 30 sollen M. und einen seiner Kumpel dann im Schwitzkasten nach oben gebracht haben. Dabei habe M. Tuğçe gedroht.

Der 18-Jährige ist wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. Wenn er nach Jugendstrafrecht verurteilt wird, droht ihm eine Haftstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. Sollte er nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt werden, muss er mindestens drei Jahre in Haft.

Eine Zeugin sagte, M. habe mit der linken Hand ausgeholt, flach zugeschlagen und Tuğçe an der Schläfe getroffen. „Sie hat die Augen direkt zu gehabt und ist umgefallen“. Die 22-Jährige zog sich erhebliche Kopfverletzungen zu und fiel ins Koma, aus dem sie nicht mehr erwachte. (dtj/dpa)