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Panorama

Skandalöser Atatürk-Tweet: Ermittlungen gegen Direktor eingeleitet

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Ein beleidigender Tweet über den türkischen Staatsgründer Atatürk hat am Donnerstag in der Türkei einen Skandal ausgelöst. Der betroffene Schulamts-Direktor will es nicht gewesen sein.

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Am Donnerstag hat ein Tweet in der Türkei für große Aufregung gesorgt. Wie die Cumhuriyet berichtete, hatte der Direktor des Schulamts von Bursa einen Tweet abgesetzt, der zur Einhaltung des religiösen Fastengebots aufrufen sollte und dabei eine Schmähung des türkischen Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk enthielt.

Dieser soll im Rahmen dieses Tweets in der Hölle abgebildet worden sein, dazu ein mit seiner Unterschrift versehener Text, in dem es hieß: „Brecht Euer Fasten nicht des heißen Wetters wegen – hier ist es noch viel heißer.“ Atatürk würde sich demnach in der Hölle befinden. Der Direktor, Mustafa Karaaslan, soll den Tweet am 18. Juni, dem Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan, über seinen Account verbreitet haben.

Der stellvertretende Direktor im Schulamt von Bursa, Necdet Sezer, leitete eine Untersuchung ein und kam zu dem Ergebnis, dass Karaaslan ein „Opfer eines Hackerangriffs“ geworden sei.

„Wir haben das Ministerium und das Amt unseres Gouverneurs mit den erforderlichen Informationen versorgt. Unser Freund, der im Zusammenhang mit diesem Zwischenfall ebenfalls ein Opfer ist, hat erklärt, dass sein Account gehackt worden wäre und dass er in diesem Zusammenhang eine Strafanzeige erstattet hätte.“

Skandalöser Atatürk-Tweet: „Brecht Euer Fasten nicht des heißen Wetters wegen – hier ist es noch viel heißer“. Dieser Tweet löste gestern in der ‪#‎Türkei‬ einen (Höllen-)wirbel aus.

Tweet wurde zum Trendthema

Der vermeintliche oder tatsächliche Beitrag Karaaslans zog landesweite Aufmerksamkeit auf sich, nachdem einige Medien über einen „Skandal“ berichtet hatten und der Hashtag #MustafaKaraaslan zum Trendthema unter türkischen Twitter-Nutzern geworden war.

Infolge des Beitrages forderte der Vorsitzende der Lehrergewerkschaft in der Provinz, Eğitim-İş, Özkan Rona, den Gouverneur von Bursa dazu auf, Karaaslan als Direktor des Schulamts für den Bezirk İnegöl in der Provinz Bursa abzusetzen.

Eğitim-İş: Karaaslan hat nicht nur Atatürk, sondern auch Inönü geschmäht

„Wir akzeptieren die Respektlosigkeit nicht, die auf diese Weise gegenüber dem Gründer unseres Landes an den Tag gelegt wurde“, erklärte Rona. „Wir erwarten, dass der Gouverneur von Bursa diese Person als Bezirksdirektor ablöst, da Karaaslan bereits vorher sowohl Atatürk als auch İsmet İnönü (den zweiten Präsidenten der Türkei) beleidigt hat.“

Auf Nachfrage teilte die Behörde auch DTJ mit, dass die Berichte nicht der Wahrheit entsprächen. Karaaslan habe seinen Account mittlerweile wegen der massiven Beschimpfungen, die dort gepostet wurden, deaktiviert.

Es ist nicht das erste Mal, dass im Rahmen des Fastenmonats eine derartige Unruhe in der Türkei entstanden ist. Auch in den Jahren zuvor sorgten ähnliche Ereignisse für viel Diskussionsstoff.