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Panorama

Çilem Doğan: „Ich habe für meine Ehre getötet“

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„Warum sollen immer Frauen sterben? Auch Männer sollen mal sterben.“ Das sind die Worte einer Frau, die in der Türkei mutmaßlich ihren Ex-Mann getötet hat. Im Netz wird sie als Heldin gefeiert.

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Cilem Dogan zeigt keine Reue.
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Die unter Mordverdacht stehende Çilem Doğan hat nach ihrer Verhaftung indirekt den Mord an ihrem früheren Ehemann Hasan Karabulut gestanden. „Warum sollen immer Frauen sterben? Auch Männer sollen mal sterben. Ich habe für meine Ehre getötet“, sagte die 28-Jährige.

Doğan soll den 33-jährigen Karabulut, ihren früheren Ehemann, mit dem sie seit einiger Zeit wieder zusammenlebte, in dessen Wohnung in Adana mit einer Pistole erschossen haben.

Bei ihrer Abführung trug sie ein T-Shirt mit der Aufschrift „Dear past, thanks for all the lessons. Dear future. I am ready“. Sie posierte zudem mit aufgerichteten Daumen in die Kameras.

Ex-Mann habe Doğan zur Prostitution zwingen wollen

Karabulut wurde vergangene Woche tot im Schlafzimmer seiner Wohnung aufgefunden. Die beiden hatten eine gemeinsame Tochter. Türkischen Medienberichten zufolge wurde er aus nächster Nähe hingerichtet. Bei der Obduktion wurden in seinem Körper sechs Kugeln gefunden.

Bei der Vernehmung gab Doğan zu Protokoll, dass ihr Ex-Mann schon zu Beginn ihrer Ehe zu Gewalt gegriffen und sie mehrfach misshandelt habe. Am Tattag habe er sie aufgefordert, einen Koffer zu packen. Sie habe zunächst gefragt, was er vorhabe. Karabulut habe gesagt, dass sie nach Antalya fahren würden und sie sich dort prostituieren werde. Doğan habe sich geweigert und habe dafür Schläge einstecken müssen.

Schließlich habe sie die Waffe unter ihrem Kissen gezogen und abgedrückt. Dann sei sie mit ihrer Tochter aus dem Haus gegangen.

Die Mutter von Çilem Doğan erklärte, ihre Tochter sei mehrmals zur Polizei gegangen, diese habe sich aber nie ernsthaft um den Fall gekümmert. Sie sei oft nach Hause gekommen, nachdem Karabulut sie misshandelte.

Auf Twitter wird die 28-jährige mutmaßliche Mörderin als Heldin gefeiert und die Situation zur häuslichen Gewalt in der Türkei angeprangert. Immer wieder werden Frauen Opfer von Gewalttaten. Im Frühjahr dieses Jahres sorgte der Mord an Özgecan Aslan für Aufregung. Die junge Studentin wurde damals nach einer fehlgeschlagenen Vergewaltigung getötet und ihre Leiche anschließend angezündet.