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Türkei eröffnet Botschaft in Berlin

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Die Türkei lässt sich ihre Rückkehr ins Berliner Botschaftsviertel etwas kosten: 30 Millionen Euro soll der Bau der weltweit größten türkischen Botschaft verschlungen haben. Premier Erdoğan kommt zur Eröffnung. (Foto: dpa)

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Berlin – Sie ist Zeichen eines neuen Selbstbewusstseins und steht gleichzeitig in historischer Tradition: Die Republik Türkei kehrt nach mehr als einem halben Jahrhundert mit einer eigenen Botschaft in das Berliner Diplomatenviertel zurück. Zur Eröffnung an diesem Dienstag werden der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan und Außenminister Guido Westerwelle (FDP) erwartet. Zwischen den Vertretungen von Südafrika und Italien hat die Türkei im Berliner Stadtteil Tiergarten nun ihre weltweit größte Auslandsdependance.

Mit dem auf 30 Millionen Euro bezifferten Bau setzt die Türkei ein Signal für den Stellenwert, die sie den historisch guten Beziehungen zu Deutschland beimisst. Rund 2,5 Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln leben in der Bundesrepublik, Deutschland gehört zu den wichtigsten Handelspartnern der Türkei. Von 1918 an hatte hier bereits das Osmanische Reich seine Vertretung, 1923 folgte die Republik Türkei. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Botschaft zerstört.

Hinter der roten Kalksteinfassade der türkischen Botschaft, auf der neben dem 16 Meter hohen Tor der Halbmond mit dem Stern glänzt, öffnet sich heute ein verglastes Atrium mit dem Namen „Bosporus“ – eine symbolische Brücke zwischen Europa und Anatolien. Sie verbindet den Bürotrakt („City“) und den repräsentativen Teil („Palast“), in dem sich auch das Büro des Botschafters befindet.

Der aufwendige Bau stehe auch in Zusammenhang mit dem dringenden Wunsch der Türkei nach einer EU-Mitgliedschaft, sagt der Architekt Thomas Hillig, der zusammen mit Volkmar Nickol und Felipe Schmidt das Haus entworfen hat. „Die Türkei will sich als moderner, offener Staat präsentieren.“ Die Regierung in Ankara bestand aber auf orientalischen Schmuck. So wurden etwa die Glasfenster mit den mehreckigen Girih-Ornamenten verziert. „Der Bau soll als türkisches Gebäude sichtbar und kein anonymer Klotz sein“, sagt Hillig. Die Hinweise auf die Tradition seien subtil, aber erkennbar.

Etwa 100 Mitarbeiter ziehen in die neue Botschaft ein. Bis zu 150 Menschen können hier arbeiten. „Das hier ist das wichtigste Gebäude des türkischen Staates im Ausland“, erklärt Hillig. (dtj/dpa)