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Politik

Türkische Luftwaffe schießt syrisches Kampfflugzeug ab

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Die türkische Luftwaffe hat am Sonntag in der Grenzregion zu Syrien ein Kampfflugzeug abgeschossen. Die syrische Maschine hat nach Angaben von Regierungschef Erdoğan den türkischen Luftraum verletzt. (Foto: dpa)

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Die türkische Luftwaffe hat am Sonntag in der Grenzregion zu Syrien ein Kampfflugzeug abgeschossen. Die syrische Maschine hat nach Angaben von Regierungschef Erdoğan den türkischen Luftraum verletzt.
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Das türkische Militär hat an der Grenze zu Syrien ein Kampfflugzeug aus dem Nachbarland abgeschossen. Auf Videoaufnahmen verschiedener Nachrichtensender war auf der syrischen Seite der Grenze in der Provinz Latakia eine Rauchsäule über bewaldeten Hügeln zu erkennen, die von der abgeschossenen syrischen Militärmaschine stammen soll.

Die türkische Regierung äußerte sich bereits zu dem Vorfall, der eine neue Eskalation an der syrisch-türkischen Grenze darstellt. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan bestätigte den Abschuss auf einer Wahlkampfkundgebung in der nordwesttürkischen Provinz Kocaeli. Die syrische Maschine habe am Sonntag den türkischen Luftraum verletzt, so Erdoğan: „Ein syrisches Flugzeug hat unseren Luftraum verletzt. Unsere F-16 (Kampfjets) sind daraufhin aufgestiegen und haben das Flugzeug abgeschossen. Warum? Weil wenn man meinen Luftraum verletzt, dann wird unsere Reaktion ein harter Schlag sein.“

Die Maschine ging ersten Berichten nach am Nachmittag auf syrischer Seite nahe der Grenzstadt Kasab in der Provinz Latakia nieder. Erdoğan lobte „al-Jazeera“ zufolge die türkischen Streitkräfte: „Ich gratuliere dem Generalstabschef, den Streitkräften und diesen ehrenhaften (F-16-) Piloten… Ich gratuliere unserer Luftwaffe.“

In einer Stellungnahme des türkischen Militärs vom Sonntag hieß es laut „al-Jazeera“, dass sich zwei syrische MIG-23 Kampfflugzeuge der türkischen Grenze genähert hätten, woraufhin vier Warnungen abgesetzt worden seien. Einer der beiden syrischen Jets änderte der Stellungnahme zufolge nach den Warnungen seinen Kurs. Die zweite MIG sei jedoch 1,5 Kilometer in den türkischen Luftraum eingedrungen und dann abgeschossen worden.

„…dann wird unsere Reaktion ein harter Schlag sein“

Die Regierung in Syrien verurteilte den Abschuss scharf. Das Außenministerium in Damaskus habe die „türkische Aggression“ als „beispiellos und nicht rechtfertigbar“ bezeichnet, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Der Vorfall reflektiere den „Bankrott Erdoğans“. Nach Berichten syrischer Medien bewegte sich die abgeschossene Maschine ausschließlich in syrischem Luftraum.

Im Gebiet um den Grenzübergang Kasab hatten Rebellen auf syrischer Seite in der vergangenen Woche nach schweren Gefechten den letzten Grenzübergang zur Türkei eingenommen, der noch von den syrischen Regierungstruppen kontrolliert worden war. Nach Berichten von Revolutionsaktivisten war an den Kämpfen in Kasab auch die Rebellenbrigade „Al-Nusra Front“ beteiligt, die von westlichen Geheimdiensten als Terrororganisation eingestuft wird. Die syrische Luftwaffe Flug daraufhin Angriffe auf die vorrückenden Rebellen am Boden.

In regierungsnahen syrischen Medien kursierten unterdessen Berichte, wonach die Rebellen-Offensive zur Eroberung des Grenzübergangs teilweise auch von türkischem Boden aus gestartet worden sei. Diese Berichte konnten bislang jedoch nicht bestätigt werden.

Seit dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien gab es entlang der Grenze mehrfach schwere Zwischenfälle und Anschläge auf türkische Grenzposten. Im September vergangenen Jahres hatte die Türkei dort einen syrischen Militärhubschrauber abgeschossen. Der Helikopter habe die türkische Grenze überflogen und sei mehrfach gewarnt worden, hatte Ankara erklärt. Im Jahr zuvor hatte die syrische Luftverteidigung über dem Mittelmeer ein türkisches Kampfflugzeug abgeschossen. (dpa/dtj)